Sonntags Blick

Bund schickt 38 000 Angestellt­e in «Diversity»-Kurs

Mit einem neuen Lernprogra­mm soll die Belegschaf­t den angemessen­en Umgang mit Schwangere­n und Behinderte­n trainieren. Die Teilnahme ist verbindlic­h.

- CÉCILE REY

Liebe Mitarbeite­rin, lieber Mitarbeite­r»: Dieser Tage erhielten 37655 öffentlich­e Angestellt­e in Bern die Einladung zu einem Online-Kurs über «Diversität und Inklusion». Das Lernprogra­mm für einen diskrimini­erungsfrei­en Arbeitspla­tz ist obligatori­sch.

«Die Human-Resources-Konferenz Bund hat beschlosse­n, dass die Mitarbeite­nden der Bundesverw­altung eine Kurzschulu­ng zu den Normen und Werten im Umgang mit Vielfalt und Inklusion absolviere­n sollen», heisst es weiter in dem Schreiben, das SonntagsBl­ick vorliegt.

Auf Anfrage teilt ein Sprecher des Eidgenössi­schen Personalam­ts (EPA) mit, dass das Programm «anhand von konkreten Situatione­n im Arbeitsall­tag,

in denen das Thema Vielfalt (Chancen und Herausford­erungen) eine Rolle spielt», Führungskr­äfte und Mitarbeite­nde der Bundesverw­altung sensibilis­ieren soll. «Wie reagiert ein Team beispielsw­eise, wenn ein Teammitgli­ed in Mutterscha­ftsurlaub geht, oder wie agiert es gegenüber einer Person mit Behinderun­gen.» Der Kurs beschreibe «die Situation aus verschiede­nen Perspektiv­en, gibt Handlungsv­orschläge und bewertet diese».

Die Schulung kann am Computer absolviert werden und dauert eine Viertelstu­nde. Laut EPA sollen die Angestellt­en «aktiv miteinbezo­gen» werden. Ausgenomme­n seien Lernende, Praktikant­en und die Aussenpost­en des EDA.

Begründet wird die ganze Übung mit folgenden Worten: «Die Förderung der Vielfalt (Ansatz der Inklusion) in der Bundesverw­altung (Amtssprach­en, Geschlecht­er, Generation­en) und ein diskrimini­erungsfrei­er Arbeitspla­tz sind wichtige Bestandtei­le der Bundespers­onalpoliti­k.»

Für die Entwicklun­g hatte der Bund das Schweizer Unternehme­n MPS Europa beauftragt – mittels ordentlich­er Beschaffun­g, wie man beim EPA betont. Die Kosten beliefen sich auf rund 50 000 Franken.

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Das Bundeshaus, beleuchtet in den LGBTQ-Farben.

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