Bub wird verletzt, weil China-Uhr explodiert
LAUSANNE. Das Grosi bestellte für Dario (8) eine Uhr im Internet. Nach weniger als einem Tag explodierte der Akku.
Schreiend rannte Dario* (8) zu seiner Grossmutter M.S.* «Meine Uhr brennt, meine Uhr brennt», habe ihr Enkel am Montagnachmittag panisch gerufen, sagt S. Sie habe sofort reagiert und ihm die glühend heisse Uhr abgenommen, die er erstmals getragen hatte. «Sein Handgelenk war ganz rot, und es hatte sich eine grosse Blase gebildet.» Die Uhr habe sich erhitzt. «Der Akku war offen und kam heraus.»
Dario habe grosse Schmerzen gehabt, sagt die Lausannerin. «Er zog sich eine Verbrennung zweiten Grades zu, die wir in der Apotheke zum Glück mit Creme gut behandeln lassen konnten.» Mittlerweile gehe es ihrem Enkel wieder gut. «Aber eine solche Uhr will er im Moment auf keinen Fall mehr haben.» Die Kinder-Smartwatch
Shenzhen Sanki Genesis Electronics Q72 hatte S. vor rund drei Wochen auf dem lettischen Schnäppchen-Portal Joom.com gekauft. Dieses bietet China-Produkte zu Schleuderpreisen an.
Joom hat inzwischen reagiert und eine Untersuchung eingeleitet: «Nach der Meldung des Kunden zogen wir das Produkt sofort aus dem Verkauf und reichten beim Verkäufer eine Beschwerde ein», sagt Sprecherin Daria Nikolaeva. Warum die Uhr kaputt gegangen ist, könne sie nicht sagen. «Möglicherweise ist ein Produktionsfehler verantwortlich. Auch äusserliche Einflüsse kommen infrage.» Leider könnten Fälle wie diese bei allen Marken passieren, auch bekannten. Darios Grosi bekommt das Geld und die Auslagen für die Apotheke zurück.»
*Name der Redaktion bekannt