Können Ausländer bald Polizisten werden?
ZÜRICH. Ausländer sollen als Polizisten arbeiten dürfen. Dieser politische Vorstoss stösst einigen sauer auf.
Wer in der Stadt Zürich Polizist werden will, muss Schweizer sein. An dieser Klausel rütteln drei Zürcher Gemeinderäte. In einem am Mittwoch eingereichten Vorstoss fordern sie, dass niedergelassene Ausländer mit einer C-Bewilligung als bewaffnete Polizisten zugelassen werden. Shaibal Roy, GLP-Politiker und Vorstandsmitglied von Secondas Zürich, will mit dem Vorstoss einen «alten Zopf abschneiden». Er sagt: «In einer Stadt mit 32 Prozent Ausländeranteil fällt es zunehmend schwer, Argumente gegen diese Zulassung zu finden.» Roy sagt, dass es selbstverständlich sei, dass sich die Bevölkerungsvielfalt im öffentlichen Dienst widerspiegle.
Anderer Meinung ist Stephan Iten, SVP-Gemeinderat und Präsident der Kommission Sicherheitsdepartement. «Der Polizeidienst muss von einem Schweizer ausgeübt werden.» Wenn ein Ausländer sich für den Beruf interessiere, solle er sich einbürgern lassen.
Der Polizeibeamtenverband der Stadt Zürich sieht das ähnlich. «Als Polizist setzt man die demokratisch zustande gekommenen Gesetze durch. Deshalb sollte ein Polizist selbst auch am Gesetzgebungsprozess teilnehmen können. Dies ist mit der Staatsbürgerschaft verbunden», sagt Vizepräsident Martin Niederer. Der Stadtrat befindet nun darüber, ob er den Vorstoss zur Annahme empfiehlt oder nicht. Danach entscheidet der Gemeinderat, ob er den Vorstoss von der Exekutive umgesetzt sehen will.