Nino Schurter Der Olympiasieger wird beim Heimrennen von seinem Rivalen geschlagen
LENZERHEIDE. Zwei Schweizer Podestplätze am Heimweltcup. Doch Mathieu van der Poel fuhr souverän zum Sieg.
Einmal mehr hatte Nino Schurter das Nachsehen gegenüber Mathieu van der Poel. Der Niederländer liess den Schweizer Olympiasieger von 2016 und siebenfachen Weltmeister mit einer Attacke in der vorletzten Runde am Berg stehen und gewann das Mountainbike-Weltcuprennen in Lenzerheide letztlich mit einem Vorsprung von 25 Sekunden. Das Podium komplettierte mit Matthias Flückiger ein weiterer Schweizer. «Van der Poel hat mich dort geschlagen, wo ich geglaubt habe, dass meine Stärke liegen», bilanzierte Schurter hinterher, «er war klar der Stärkste, deshalb kann ich mit dem zweiten Platz zufrieden sein.»
Mit dem Sieg in Graubünden schliesst Van der Poel seine Mountainbike-Saison ab und konzentriert sich nun auf die Strassen-WM in Yorkshire. Auf dem Weg zum Gewinn des Gesamtweltcups und an der WM Ende Monat in Mont SainteAnne wird Schurter somit seinen grössten Konkurrenten los sein.
Pech hatte Jolanda Neff. Auf der Schlussrunde hatte ihr Bike einen Hinterraddefekt und Neff wurde vom vierten auf den achten Rang zurückgespült. Trotzdem bleibt sie Weltcupleaderin. Beste Schweizerin wurde wegen Neffs Malheur Sina Frei als Vierte. Der Sieg ging an Jenny Rissveds, für die sich damit «ein Kreis schliesst», wie sie sagt. Vor drei Jahren gewann die Schwedin auf dieser Strecke ihr einziges Weltcuprennen, sechs Wochen später wurde sie in Rio auch Olympiasiegerin. Dann brach ihre Welt auseinander: Bei ihr wurde ein Depression diagnostiziert, sie setzte fast zwei ganze Weltcupsaisons aus.