Militante Veganer terrorisieren Metzger
PARIS. Frankreichs Metzger fordern Polizeischutz. Sie haben Angst vor militanten Veganern.
Metzger in Frankreich schlagen Alarm – sie werden laut dem Branchenverband zunehmend Ziel von militanten Veganern. In einem am Montag bekannt gewordenen Brief an das französische Innenministerium klagt die Fleischer-Innung über «physische, verbale und moralische Gewalt». Die 18 000 Vertreter des Berufsstands bekämen die «Folgen des Medienhypes um die vegane Lebensart» zu spüren, heisst es in dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Von den Behörden fordern die Metzger nun Polizeischutz.
Der Chef der Vereinigung der Metzger, Fleischer und Traiteure CFBCT, Jean-François Guihard, zeigt sich in dem Brief «schockiert» darüber, dass ein Teil der Bevölkerung «der grossen Mehrheit ihre Lebensart – um nicht zu sagen ihre Ideologie – aufdrängen will». Schliesslich, sagte Guihard zum Sender BFMTV, seien 97 Prozent der Franzosen Fleischesser. «Wir wollen nur unsere Arbeit machen und in Ruhe Fleisch essen dürfen.»
Im nordfranzösischen Lille waren im Frühjahr eine Metzgerei und ein Fischgeschäft verwüstet worden, die Schaufenster anderer Läden wurden mit falschem Blut bespritzt. Zudem wurden Steine in die Fenster eines Restaurants geworfen, wie der CFBCT berichtete. Auf Twitter veröffentlichte der Verein gestern Aufnahmen von Überwachungskameras, auf den vandalische Attacken zu sehen sind.
Die Ladeninhaber machen militante Veganer verantwortlich. Unter anderem werden Metzgereien mit «Stop den Speziesismus» (die Diskriminierung von Spezies) besprayt.