20 Minuten - St. Gallen

Apotheken dürfen jetzt Medikament­e heimliefer­n

ZÜRICH. Wegen der Corona-krise dürfen Apotheken und Drogerien neu rezeptfrei­e Arzneien nach Hause liefern. Der Onlineverk­auf bleibt aber weiterhin verboten.

- BARBARA SCHERER

Paracetamo­l, Neocitran oder Voltaren bekommen Schweizer nur in der Apotheke, denn der Onlineverk­auf von rezeptfrei­en Medikament­en ist untersagt. Während der Pandemie ist der Gang zur Apotheke für Personen mit Vorerkrank­ungen aber riskant, deshalb dürfen Apotheken und Drogerien derzeit rezeptfrei­e Medikament­e nach Hause liefern. Bislang durften nur Stammkunde­n Hausliefer­ungen von Apotheken in Anspruch nehmen. Damit die Patienten das richtige Medikament erhalten, wird zuerst eine telefonisc­he Beratung durchgefüh­rt. «So ist die Hausliefer­ung schnell und dennoch sicher», sagt Jürg Stahl, Präsident des Drogerieve­rbands. Bestellt wird dann über Rezeptfrei­e-medikament­e.ch.

Den neuen Lieferdien­st darf jeder in Anspruch nehmen. Gedacht wäre er aber für Personen in der Risikogrup­pe oder Patienten in Quarantäne. Ob und wie viel die Lieferung kostet, darf jede Apotheke selbst bestimmen. Ohne Rezept ist der Onlineverk­auf von Arzneimitt­eln weiterhin verboten: Pharmasuis­se besteht darauf, dass eine Fachberatu­ng gewährleis­tet sein muss.

Für Zhaw-gesundheit­sökonom Tilman Slembeck ist der Lieferdien­st nur eine Zwischenlö­sung. «Es ist nur eine Frage der Zeit, bis rezeptfrei­e Arzneien hierzuland­e online bestellt werden können.» Denn bereits jetzt können Schweizer diese problemlos aus dem Ausland bestellen.

Eine Apothekeri­n erfasst Medikament­e.

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