Leser findet Fehler auf dem 20er-nötli
ZÜRICH. Auf dem 20er-nötli ist eine Sternenkarte zu sehen. Die Sternbilder über dem Globus sind allerdings falsch positioniert, wie ein Leser bemerkt hat. Manuela Pfrunder, die besagte Banknote gestaltet hat, verteidigt sich. Man bilde auf den Noten kein
Fast jeder Schweizer hat es im Portemonnaie: das 20er-nötli. Seit zwei Jahren ist die neu gestaltete Note im Umlauf. Was bisher kaum jemand wusste: In eines der Sujets hat sich ein Fehler eingeschlichen. «Die Sternbilder über dem Globus sind falsch positioniert», stellte Leser Johannes Kasparian fest. Der Hobby-astronom ist enttäuscht. Er habe einer Kollegin anhand der Note die Rotation der Sterne über der Erde erklären wollen. «Leider geht das mit dem Bild auf der 20er-note nicht.»
Den Fehler bestätigen Astronomen. Laut dem Physiker und Präsidenten der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft, Christian Wernli, müsste der Polarstern im Sternbild Kleiner Wagen genau auf der gedachten Verlängerung der Erdachse liegen. Auf der Note ist das aber nicht der Fall. «Die Erdachse ist leicht gekippt dargestellt. Offenbar hat man dann die Sternkarte ganz einfach nicht mit der Erdachse mitgedreht», so Wernli.
Manuela Pfrunder, die die neuen Banknoten gestaltet hat, verteidigt sich. «Das ist aus unserer Sicht kein Fehler», sagt die Grafikerin zu 20 Minuten. Auch wenn man die Sternbilder auf ihre Richtigkeit von Astronomen habe prüfen lassen, bilde man auf den Noten keine exakten Wissenschaften ab. «Man darf das nicht so streng sehen», so Pfrunder. Als Designerin der neuen Banknoten habe sie sich für die Sujets gewisse darstellerische Freiheiten herausnehmen müssen.
Bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) klingt es ähnlich: «Die genaue Gestaltung der einzelnen Motive auf den Noten der neunten Banknotenserie unterliegt der künstlerischen Freiheit», teilt die SNB mit. Für Leser Kasparian bleibt die Darstellung auf dem Nötli unbefriedigend. Es sei schade, dass das Sujet nicht der Wirklichkeit entspreche. «Der Polarstern ist immerhin der wichtigste Orientierungspunkt im nördlichen Nachthimmel.»