Ist Self-check-out wirklich schneller?
ZÜRICH. Technische Probleme oder zu wenig Erfahrung: Wer den Selfcheck-out beim Einkaufen nutzt, ist kaum schneller als an der normalen Kasse.
BELIEBT Für viele ist der SelfCheckout der schnellste Weg aus dem Laden. Aber ganz so flott geht es nicht immer. Das zeigen Stichproben von 20 Minuten bei Coop und Migros. Die Redaktion sandte eine Testper son in Filialen. Diese kaufte jeweils vier Artikel sowie ein Plastiksäckli und mass, wie viel Zeit sie am Selfcheckout und an der Kasse verbrachte. Im Schnitt brauchte der Tester am Selfcheckout rund eine Minute, an der bedienten Kasse 10 Sekunden weniger. Die erfahrenen Angestellten scannen merklich schneller.
Für die fünf Artikel brauchten Kassierer im Schnitt rund 20 Sekunden, die Testperson fast doppelt so lange. Der Unterschied kommt wohl daher, dass die Testperson bei jedem Artikel noch prüfen musste, wo der Code war. Kassierer wussten das bei vielen Artikeln bereits. Noch mehr Zeit verlor die Testperson, wenn am Selfcheckout nicht alles rund lief: Wenn das Gerät den Barcode nicht erkennt, kommt sowohl bei Coop als auch bei der Migros eine Meldung, man solle sich ans Personal wenden. In der Migros war die Person bereits zur Stelle. Bei Coop drückte der Tester den Hilfebutton, musste daraufhin aber fünf Minuten warten, bis jemand kam.
Eine Coopsprecherin versichert, dass das ein Ausnahmefall gewesen sei, da normalerweise mindestens ein Mitarbeiter dem Selfcheckout zugeteilt sei. Dass der Selfcheckout für schneller gehalten wird,
hat viel mit der subjektiven Wahrnehmung zu tun. Der Kunde könne selbst über den Verlauf der Bezahlung bestimmen und habe darum das Gefühl, schneller zu sein, sagt Luc Zobrist, Deloitteökonom, zu 20 Minuten.