Sind in diesem Bunker Tonnen von Gold versteckt?
KANDERSTEG. Wo ist das Gold der Schweizerischen Nationalbank gelagert? Die «Solothurner Zeitung» kennt offenbar die Antwort.
Die Zeitung berichtete gestern, dass Teile der geschätzten 700 Tonnen Goldreserven in einem Bunker in Kandersteg BE liegen würden. Sie stützt ihren Artikel unter anderem auf Aussagen aus der Bevölkerung. Konvois, bestehend aus einem Panzerlastwagen sowie Truppentransportern der Armee, hätten mehrmals pro Jahr das Dorf im Berner Oberland durchquert. «Viel auffälliger könnten sie es nicht machen», sagt ein Einwohner der Oberländer Gemeinde gegenüber der Zeitung, «sie fahren mit Blaulicht.» Und der Inhalt sei jedem bekannt: «Das Gold der Nationalbank wird oben in der Eggeschwand ins Loch gebracht.» Mit «Loch» ist der Eingang zum Stollen gemeint.
Dass es überhaupt einen solchen Stollen gibt, ist indirekt der Landesregierung zu verdanken. Als der Bundesrat vor rund dreissig Jahren einen erdbeben- und atombombensicheren Bunker bauen liess, ergriff die SNB die Möglichkeit und realisierte gleich nebenan eine Schatzkammer.
Der Bunker ist so lang wie ein mittleres Fabrikgebäude und so hoch wie zwei Stockwerke. So könnte er 6000 Tonnen Gold fassen. Laut ihrer Bilanz verfügt die SNB momentan über 1040 Tonnen Gold. Davon sollen 70 Prozent in der Schweiz lagern.
Die SNB gibt die Lagerstandorte der Goldreserven aus Sicherheitsüberlegungen übrigens nicht bekannt.