So verdrecken die Schweizer ihre See und Flussufer
ZÜRICH. Kaffebecher, Zigarettenstummel, Petflaschen: Diese Dinge verschmutzen die Schweizer Natur am meisten.
Der neuste «Swiss Litter Report» zeigt: Die Schweiz ist längst nicht so sauber wie ihr Image. Die Erhebung belegt, dass die Abfallmengen an Schweizer Gewässern von 2017 auf 2018 zugenommen haben. Besonders an Seen in urbanen Gebieten wird viel Abfall in der Natur liegen gelassen. Plastik ist mit einem Anteil von rund 65 Prozent das am meisten weggeworfene Material. Der Verein Stoppp (Stop Plastic Pollution Switzerland) hat die Erhebung mit 150 freiwilligen
Ab fallsammlern an 112 Schweizer Standorten durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, welche Gegenstände durchschnittlich am häufigsten an Seeund Flussufern herumliegen. Am meisten fanden die Sammler Zigarettenstummel, Glasscherben, kleine Plastikteile und Kaffeebecher.
Die durchschnittliche Abfalldichte an den Flüssen und Seen betrug 67 Abfallgegenstände pro 100 Quadratmeter und Monat. 71 Prozent der Gegenstände stammten aus Littering vor Ort und 29 Prozent wurden aus den Gewässern ans Ufer geschwemmt.
Es fanden sich trotz kompletter Reinigung je
den Monat immer wieder neue Abfälle. «Vielen Leuten ist anscheinend nicht bewusst, dass die Putzequipen der Gemeinden nicht den ganzen Abfall wegräumen. Gerade kleine Teile wie giftige Zigarettenstumm el und Plastikteile bleiben einfach liegen, und Fische und Vögel fressen sie», sagt StopppSprecherin Gabriele Kull. Der Verein fordert ein Wegwerfplastikverbot für die Schweiz, wie es die EU plant.