Zum Ramadan: Hat sich Essen in «Fasten» umbenannt?
BUDAPEST. Das ungarische Fernsehen berichtet, die deutsche Stadt Essen heisse nun Fasten. Das ist natürlich Quatsch.
Das deutsche Portal Noktara.de hat seinem Namen als Satireseite alle Ehre gemacht. «Der Oberbürgermeister der in Nordrhein-westfalen gelegenen Grossstadt Essen hat soeben in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass man aus Rücksicht auf Muslime die Stadt Essen vorübergehend in ‹Fasten› umbenennen wird», schreibt das Portal. Das sei beschlossen worden, nachdem Vertreter der örtlichen Moscheegemeinden eine Petition mit 5000 Unterschriften eingereicht hätten.
Ortsschilder würden für diese Zeit ausgetauscht, finanziert von Essener Muslimen, sodass die Steuerzahler nicht belastet würden. Ob man die Aktion im nächsten Jahr wiederholen werde, wolle man von der Resonanz abhängig ma- chen. So weit, so lustig. Nur, der ungarische Tv-sender MTVA hat den Beitrag nicht als Satire erkannt und prompt darüber berichtet – nach einem Beitrag über Randale in Dresdner Asylzentren. Bislang äusserte sich der Sender nicht dazu, der Beitrag ist online noch immer abrufbar.
Bei etwas genauerer Beschäftigung mit der Website macht Noktara sehr deutlich, dass es sich bei der Seite um «Ethno-satire» handelt: «So nennt man das, wenn Migranten ihre Sicht der Dinge satirisch verarbeiten, und wir wollen damit orientalische Würze in die Satirelandschaft bringen.» Mittlerweile hat sich Noktara den Ruf eines «muslimischen Postillons» erworben.