Velotunnel und zwei Bahnhofplätze – SVP droht wegen Parkplatzabbau
LUZERN. Grosses am Bahnhof: Die Stadt Luzern will nun einen Velotunnel und zwei neue Bahnhofplätze bauen.
Eine Velorampe hätte den Velotunnel (den ehemaligen Posttunnel) beim Bahnhof und die dahinterliegende Ostseite mit der Neustadt verbinden sollen. Aus der Rampe in der Habsburgerstrasse wird aber nichts. Wie die Stadt gestern mitteilte, hat es sich gezeigt, dass diese weder für die Erschliessung des Durchgangsbahnhofs (DBL) noch für eine Quartier- und Veloverbindung sinnvoll genutzt werden kann. «Eine Durchfahrt für Velos würde mitten durch die Verteilebene des DBL führen», sagte Baudirektorin Manuela Jost.
Stattdessen hat der Stadtrat jetzt viel Grösseres vor: Es soll einen neuen Tunnel geben, der unter dem Bahnhof verläuft. Von der Waldstätterstrasse aus unterquert er gemäss den Planungen die Zentralstrasse mit zwei Spuren, einer für Fussgänger und einer für Velos. Der Tunnel solle dazu mit dem Durchgangsbahnhof verbunden werden, wodurch sich auch die SBB am Projekt beteiligen könne, heisst es von der Stadt. Die Kosten: 44,4 Millionen Franken.
Ein weiteres heisses Eisen verbirgt sich im Bericht und Antrag des Stadtrates bezüglich der Parkplätze beim Bahnhof: Der Raum rund um den Bahnhof soll als «multimodale Drehscheibe» organisiert werden, damit «die Flächen rund um den Bahnhof optimal und effizient genutzt werden können». Bus-, Velo- und Fussverkehr soll der notwendige Raum für ein attraktives Fortbewegen eingeräumt werden. Im Osten und Westen des Bahnhofs sollen dafür zwei neue Bahnhofplätze entstehen. Das bedeutet aber auch, dass der Auto- und Busverkehr über den Bahnhofplatz Nord gegenüber heute reduziert werden muss. Dazu wird mit dem Bau des DBL das Parkhaus P1 mit seinen 377 Parkplätzen wegfallen. Der Stadtrat will die wegfallenden Parkplätze nicht im Bahnhofsumfeld ersetzen.
Dieser Umstand sorgt bei der SVP für Ärger: «Das geht gar nicht. Man muss einen sicheren Ersatz gewährleisten können», sagt Dieter Haller, Präsident der SVP Luzern. «Wir werden alles unternehmen, dass der Parkplatzabbau kompensiert werden kann – sonst werden wir die Projektierung verhindern.»