20 Minuten - Luzern

«Auch der Charakter wird trainiert»

Ginger Cervania (28) liebt Bodybuildi­ng über alles. Uns erklärt die Fachfrau Operations­technik, was sie am Modelliere­n des eigenen Körpers mag und wie viel Disziplin sie in ihre Leidenscha­ft steckt.

- GERALDINE SCHLÄPFER

Ginger, wie bist du zum Bodybuildi­ng gekommen?

Vor gut zwei Jahren ging ich das erste Mal ins Gym. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen ce meinen ee Körper ö pe formen, o e , weweil ich c sesehr dünn und nicht fit war. Ich bin aber ein Mensch, der immer Ziele im Leben braucht, um richtig motiviert zu sein. Durch Instagram erfuhr ich, dass es Natural Bodybuildi­ng gibt. Ich buchte ein Ticket für eine Bikini-Show und war so beeindruck­t, dass ich mir dachte: Nächstes Jahr machst du auch mit.

Du bist Athletin des naturalen Bodybuildi­ng- und Fitness-Verbands der Schweiz (SNBF). Was heisst das genau?

In unserem Verband gibt es extrem strenge Kontrollen, was illegale Substanzen wie Anabolika angeht. Die Drittbestp­latzierten müssen nach jedem Wettkampf gleich zum Urintest, und auch unter dem Jahr müssen wir immer wieder Spontanpro­ben abliefern.

Wie ernährst du dich, um natürlich so gepumpt zu sein?

Es braucht viel Disziplin. Nach der Arbeit will ich ins Training und danach gleich essen können. Deshalb koche ich jeden Sonntag für die ganze Woche vor, um Zeit zu sparen. Mein Kühlschran­k ist voller Tupperware­s. Ein typischer Znacht wäre Rindfleisc­h mit Vollkornre­is und Bohnen, viel Protein, gute Fettquelle­n und hochwertig­e Kohlenhydr­ate.

Gibt es auch mal etwas Süsses oder ein Glas Wein bei dir?

Das kommt drauf an, wie viele Kalorien ich zu mir nehmen darf. In der Off-Season, also wenn keine Wettkämpfe anstehen, gönne ich mir schon auch mal ein Stück Kuchen. Alkohol trinke ich eher weniger, weil ich am Tag danach schlechter performe im Training.ag. Dasas istst es mir nichtct wewert.t.

Und was isst du am Tag des Wettkampfs?

Sicher kein Gemüse oder Salat, das bläht den Bauch auf. An diesen Tagen esse ich nur noch das Nötigste, vielleicht ein paar Reiswaffel­n oder Kartoffeln, damit man die Muskeln richtig schön sieht. Könntest du mit jemandem zusammen sein, der selber kein Krafttrain­ing betreibt?

Ich trainiere fünfmal in der Woche zwei bis drei Stunden, und auch die Ernährung ist durchgepla­nt. Mein Ex teilte diese Leidenscha­ft nicht, was das Zusammense­in sehr schwierig machte. Mein jetziger Freund unterstütz­t mich zum Glück vollkommen.

Was ist das Beste am Krafttrain­ing für dich?

Der Blick in den Spiegel. Dieses Gefühl, sich ein Ziel gesetzt zu haben und anschliess­end das Ergebnis zu sehen, das macht einfach glücklich.

Ist das nicht ein bisschen oberflächl­ich?

Klar, ein wenig Narzissmus gehört in unserem Sport einfach dazu. Wer aber so disziplini­ert ist und so hart an sich arbeitet, trainiert auch seinen Charakter. Mit dieser Stärke kann ich anderen in meinem Umfeld helfen, was mich sehr glücklich macht.

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FOTOWORLD.OOWOCHC Ginger belegte den 5. Platz an den diesjährig­en Schweizer Meistersch­aften in der Kategorie «Bikini».
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INSTAGRAM/GINGER_KIRSTY Die gebürtige Filipina trainiert fünfmal die Woche zwei bis drei Stunden ihren Körper.

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