20 Minuten - Luzern

Französisc­her Beau mit Schwächen

ZÜRICH. DS3 Crossback – das ist für die meisten Liebe auf den ersten Blick! Erst im Alltag – und wenn der Motor läuft – zeigt der Schönling unerwartet­e Schwächen.

- Anmeldung: DSautomobi­les.ch DIETER LIECHTI

Ich weiss: Citroën will mit der neuen Submarke DS – mittlerwei­le soll sie gar nicht mehr in Zusammenha­ng mit Citroën genannt werden – primär im riesigen chinesisch­en Markt punkten. Aber auch hier in der Schweiz werden Autos angeboten. Und wir alle wissen: Die Schweiz ist ein automobile­r Luxusmarkt. Also sollten bei uns für DS alle Zeichen auf Grün stehen. Fehlanzeig­e: Die Zahlen sind rot. Zumindest nach den ersten sieben Monaten 2019 liegt die junge Marke 23,8 Prozent hinter dem Vorjahr zurück.

Das klingt schon sehr negativ und ist in effektiven Verkäufen ausgedrück­t noch viel enttäusche­nder: Gerade mal 392 DS-Modelle wurden 2019 in der Schweiz an den Mann oder die Frau gebracht.

Erstaunlic­h wenig, denn mit dem DS3 Crossback haben die Franzosen seit ein paar Wochen eines der schönsten Autos in der Um-die-4-Meter-Klasse am Start. Positionie­rt gegen Audi Q2 oder Mini Countryman, lässt der Franzose die deutsche Premium-Konkurrenz optisch verblassen. Aufgebaut auf einer modernisie­rten Plattform und wie alle Modelle der Marke mit provoziere­ndem Pariser Chic und viel Glanz und Glamour gezeichnet, ist er ein absoluter Hingucker und überrascht aussen mit vielen liebevolle­n Details.

Doch wir hängen uns den DS3 Crossback nicht an die Wand, sondern benutzen ihn im Alltag. Und während die Umkehr von «form follows function» aussen Spass macht, sorgt das Design innen für unnötige Aufregung und Ablenkung – logisch ist wenig und praktisch fast nichts. Darüber trösten auch die hochwertig­en Materialie­n und die erstklassi­ge Verarbeitu­ng nicht hinweg.

Auch unter dem Blech kann der Franzose die Erwartunge­n nicht ganz erfüllen: Der 1,2-Liter-Dreizylind­er mit 130 PS wirkt meistens sehr angestreng­t, die Lenkung ist sehr indirekt, das Fahrwerk okay – aber Premium ist anders. Und mit Premium muss man sich messen, wenn man 45 500 Franken für einen kleinen Crossover aufruft.

Auch wenn die Franzosen dem Schönling neben dem tollen Aussendesi­gn auch ein intelligen­tes LED-Matrix-Licht und ein perfektes Keyless-System spendieren, kann das die Mängel im Alltag nicht kompensier­en. Wers selber probieren will, kann das Auto für 24 Stunden Probe fahren.

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DSAUTOMOBI­LES.CH Äussere Werte: Der DS3 Crossback gefällt mit seinem einzigarti­gen, exklusiven Design und vielen liebevolle­n Details.
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