Ist Nicki Minaj immer noch die Queen des Rap?
Nach zehn Jahren im RapGame muss sich Nicki Minaj mit ihrem neuen Album « Queen» beweisen.
Auch wenn Nicki Minaj aussieht wie eine Karikatur, muss man sie als Rapperin ernst nehmen. Man höre sich nur mal wieder ihre Strophe in Kanye Wests «Monster» an, mit der sie 2010 sogar Jay-Z alt aussehen liess.
Mittlerweile gehört die «Anaconda»-Sängerin aber selbst zu den älteren
Eisen, und frische Talente wie
Cardi B sind dabei, ihr den Rang abzulaufen. Also holt Nicki mit ihrem vierten Album «Queen» zum Gegenschlag aus. Das Problem: Sie ist so damit beschäftigt, sich selbst zurück auf den Thron zu hieven, dass es fast schon verkrampft wirkt. «Immerhin kann ich sagen, dass ich alle meine Raps selbst schreibe», spottet sie etwa in «Ganja Burn» – einem Diss gegen Cardi, die angeblich mit Ghostwritern arbeitet. In «Majesty» schaut Eminem vorbei und dreht das Tempo mit seiner typisch rasanten Kadenz hoch. Die aufregendsten Momente kommen allgemein von Gästen wie The Weeknd («Thought I Knew You»), Future («Sir») und Lil Wayne («Rich Sex» – Randbemerkung: Wie stoned war der Typ, als er diese Strophe genuschelt hat?). Die einstige Queen verblasst neben ihren Lakaien. Sie selbst brilliert eher in poppigeren Momenten wie der sanf- ten Ballade «Bed».
Statt weiterhin krampfhaft einen auf Badass-Barbie-Bitch zu machen, sollte die 35-Jährige Selbstvertrauen beweisen und konsequent auf den reiferen Pop- und R&B-Sound, der hier stellenweise angedeutet wird, setzen. «Queen» ist definitiv nicht das stärkste Album von Minaj, wie sie vor dem Release angekündigt hat. Als Übergangswerk zu einem neuen Stil könnte es trotzdem eines der wichtigsten sein.