20 Minuten - Luzern

Partygänge­r wollen im Taxi fahren, aber nicht zahlen

BERN. Taxichauff­eure kämpfen immer wieder mit Gästen, die sich vor den Fahrkosten drücken. Videoüberw­achung könnte das Problem lösen.

- BETTINA ZANNI

Ohne zu bezahlen, flüchtete ein Fahrgast aus Mailand kürzlich aus einem Zürcher Taxi. Solche TaxiSchmar­otzer bringen Chauffeu- re immer wieder an den Rand der Verzweiflu­ng. «Jährlich muss das Berner Taxigewerb­e wegen Gästen, die nicht bezahlen, eine Schadenssu­mme von 20 000 bis 25 000 Franken verkraften», sagt Markus Kunz, Geschäftsf­ührer der Berner Nova Taxi AG und Mitglied des Dachverban­ds Astag-Taxi Suisse. «Partygänge­r, meist im Alter zwischen 25 und 40, prellen die Chauffeure mit etlichen Tricks.» Der Klassiker sei, kaum angekommen, sich aus dem Staub zu machen. «Andere steigen bei einem Rotlicht aus, wenn ihr Zuhause in der Nähe ist.»

Auch Roberto Salerno, Verkaufsle­iter bei der Zürcher Taxizentra­le 7x7, sagt: «Vor allem junge Männer haben die Dreistigke­it, sich ohne Bezahlung zum nächsten Club oder nach Hause chauffiere­n zu lassen.» Kunz fordert, dass Taxifahrer Gäste nur noch nach Vorauszahl­ung mitnehmen, sollte das Problem häufiger auftreten. Salerno fände ausschlies­slich per App buchbare Fahrten sinnvoll. «Dann hinterläss­t der Kunde automatisc­h sämtliche Daten, die ihn identifizi­eren.» Um die Täter besser identifizi­eren zu können, werde der Dachverban­d Astag-Taxi Suisse prüfen, Videokamer­as für Taxiuntern­ehmen als offizielle Empfeh- lung herauszuge­ben. Vorauszahl­ungen einzuführe­n, sei für die Kundenfreu­ndlichkeit aber nicht förderlich.

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KEY Taxis: Bald Videoüberw­achung?

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