Partygänger wollen im Taxi fahren, aber nicht zahlen
BERN. Taxichauffeure kämpfen immer wieder mit Gästen, die sich vor den Fahrkosten drücken. Videoüberwachung könnte das Problem lösen.
Ohne zu bezahlen, flüchtete ein Fahrgast aus Mailand kürzlich aus einem Zürcher Taxi. Solche TaxiSchmarotzer bringen Chauffeu- re immer wieder an den Rand der Verzweiflung. «Jährlich muss das Berner Taxigewerbe wegen Gästen, die nicht bezahlen, eine Schadenssumme von 20 000 bis 25 000 Franken verkraften», sagt Markus Kunz, Geschäftsführer der Berner Nova Taxi AG und Mitglied des Dachverbands Astag-Taxi Suisse. «Partygänger, meist im Alter zwischen 25 und 40, prellen die Chauffeure mit etlichen Tricks.» Der Klassiker sei, kaum angekommen, sich aus dem Staub zu machen. «Andere steigen bei einem Rotlicht aus, wenn ihr Zuhause in der Nähe ist.»
Auch Roberto Salerno, Verkaufsleiter bei der Zürcher Taxizentrale 7x7, sagt: «Vor allem junge Männer haben die Dreistigkeit, sich ohne Bezahlung zum nächsten Club oder nach Hause chauffieren zu lassen.» Kunz fordert, dass Taxifahrer Gäste nur noch nach Vorauszahlung mitnehmen, sollte das Problem häufiger auftreten. Salerno fände ausschliesslich per App buchbare Fahrten sinnvoll. «Dann hinterlässt der Kunde automatisch sämtliche Daten, die ihn identifizieren.» Um die Täter besser identifizieren zu können, werde der Dachverband Astag-Taxi Suisse prüfen, Videokameras für Taxiunternehmen als offizielle Empfeh- lung herauszugeben. Vorauszahlungen einzuführen, sei für die Kundenfreundlichkeit aber nicht förderlich.