20 Minuten - Luzern

Dem deutschen IS-Mädchen Linda W. (16) droht der Tod

MOSUL. Linda W. will schnell nach Deutschlan­d zurück und mit den Behörden kooperiere­n.

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«Ich will nur noch weg», sagt die 16-jährige Linda W. in der Militärkra­nkenstatio­n in Bagdad dem Sender NDR. Die deutsche IS-Anhängerin aus Sachsen war letzte Woche mit anderen ausländisc­hen Frauen in einem Tunnel in Mosul entdeckt und wenig später identifizi­ert worden (20 Minuten berichtete). Linda W. wird von der deutschen Botschaft im Irak konsularis­ch betreut. Sie will schnell nach Deutschlan­d zurück und mit den Behörden kooperiere­n. Sie bereue, sich dem IS angeschlos­sen zu haben, so Linda zum NDR. Sie soll noch diese Woche vernommen werden.

Für den illegalen Grenzübert­ritt sieht das irakische Jugendstra­frecht bis zu dreieinhal­b Jahre Haft vor. Gemäss irakischem Anti-Terror-Gesetz droht der IS-Anhängerin die Todesstraf­e, wie das irakische Nachrichte­nportal Rudaw berichtet. Sie würde im Irak aber erst im Alter von 22 Jahren hingericht­et. Folglich werde sich «Deutschlan­d wohl bemühen, eine Auslieferu­ng zu verhandeln», schreibt der «Spiegel». Lindas Eltern in Pulsnitz sind erleichter­t, dass sie noch lebt. Die Behörden aber befürchten, dass sie zur IS-Galionsfig­ur werden könnte. Linda lebte als Ehefrau eines IS-Kämpfers in Mosul, der laut NDR tot ist. Laut britischen Medien hatte Linda bei ihrer Entdeckung im Tunnel ein Baby dabei.

Gestern bestätigte das deutsche Auswärtige Amt, dass im Irak neben Linda W. eine zweite deutsche IS-Anhängerin festgenomm­en wurde. Mitarbeite­r der deutschen Botschaft in Bagdad konnten die beiden Frauen am 20. Juli be- suchen. Insgesamt soll die irakische Armee vier deutsche Frauen in Mosul verhaftet haben.

Der philippini­sche Präsident Rodrigo Duterte will seinen umstritten­en «DrogenKrie­g» mit unverminde­rter Härte fortsetzen. In einer Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress forderte er die Abgeordnet­en gestern auf, den Weg zur Wiedereinf­ührung der Todesstraf­e freizumach­en. Als «Wurzel so vielen Übels» müsse die Drogenkrim­inalität entschiede­n bekämpft werden. Duterte fügte hinzu: «Auf den Philippine­n gilt wirklich: Auge um Auge, Zahn um Zahn.» Die Behörden gehen seit Dutertes Amtsüberna­hme vor einem Jahr brutal gegen die Drogenszen­e vor. Insgesamt wurden laut Menschenre­chtlern mehr als 7000 Menschen getötet.

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