Trump geht auf Kuschelkurs mit der arabischen Welt
RIAD. Dem US- Präsidenten gelingt ein gigantischer Waffendeal, und er beschwört in Riad den Kampf gegen den Terror.
Beim Gipfeltreffen in Riad hat laut US-Präsident Donald Trump ein neues Kapitel in den Beziehungen mit der islamischen Welt begonnen. Er bringe eine Botschaft von «Freundschaft, Hoffnung und Liebe», sagte Trump gestern in seiner Rede zum Islam. Im Wahlkampf hatte er den Islam noch scharf attackiert. Den Kampf gegen den Terrorismus nannte Trump eine «Schlacht zwischen Gut und Böse» und forderte von 50 muslimischen Staatschefs mehr Engagement.
Auf der ersten Station seiner ersten Auslandreise schloss Trump am Samstag ein gigantisches Waffengeschäft über 110 Milliarden Dollar ab. Binnen zehn Jahren soll Saudiarabien sogar US-Waffen im Wert von 350 Milliarden Dollar kaufen. Trump betonte die Schaffung von Jobs in den USA. US-Aussenminister Rex Tillerson bezeichnete den Deal als «starke Botschaft an unseren gemeinsamen Feind» Iran.
Gestern traf Trump den Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, den König von Bahrain, Hamad bin Isa al-Khalifa, und den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi. Am Samstag ehrte Saudiarabiens König Salman Trump mit der höchsten Medaille des Königreichs – wie vor ihm schon Ex-Präsident Barack Obama.
Für Aufsehen sorgten am Wochenende Trumps Gattin Melania und Tochter Ivanka, die beide kein Kopftuch trugen. Während Ivanka Trump mehr Frauenrechte in Saudiarabien forderte, besuchte ihre Stiefmutter ein Frauen-Förderzentrum und die Internationale Schule. Heute wird Trump in Israel erwartet.