20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Kein Corona-Test: Spital weist Hochschwangere ab
SCHWYZ. Weil seine gebärende Frau einen Corona-Test verweigerte, habe das Spital Schwyz sie abgewiesen, so der Ehemann.
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Tel. 058 463 00 00 Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona Pro Juventute, Tel. 147 junges Paar wollte kürzlich sein drittes Kind im Spital Schwyz gebären: K. V.* (30) lag in den Wehen – schon acht Tage war sie über dem Geburtstermin, wie «Inside Paradeplatz» schreibt. «Wir waren nervös und unsicher – auch wegen der Situation mit Corona», sagte ihr Mann C. V. (32) zu 20 Minuten. Alles habe ganz normal angefangen, doch nach eineinhalb Stunden die Überraschung: Von der werdenden Mutter wurden zwei CoronaTests
verlangt, ein Speichelund ein Nasenabstrich. «Meine Frau lehnt den Test über die Nase ab, weil sie Angst davor hat», so der Mann. Einen Speicheltest hätte sie hingenommen – doch das habe dem Spital nicht gereicht. Die Vorgesetzten der Hebamme blieben bei ihrem Standpunkt: ohne Test keine Geburt. «Ich hatte Angst um meine Frau. Wir fühlten uns so unmenschlich behandelt in so einer schwierigen Situation.»
Das Spital Schwyz sagte auf
Anfrage von 20 Minuten, dass die «höchste Schutzstufe» gelte und man ihren Wunsch, in ein anderes Spital zu wechseln, respektiert habe. «Bei den derzeit standardmässig durchgeführten Tests vor sämtlichen stationären Eintritten sind in den letzten Wochen regelmässig positive Patientinnen und Patienten entdeckt worden», begründet es sein Vorgehen. Ein positiver Test bedeute nicht, dass keine Behandlung durchgeführt werde. «Vielmehr beEin deutet es, dass sämtliche Schutzmassnahmen entsprechend dem Schutzkonzept für die Behandlung positiv getesteter Patienten angewendet werden», so die Spitaldirektion.
Für das Paar nahm die Situation ein Happy End: Im Spital Lachen kam das Kind auf die Welt – ohne Test.
*Name der Redaktion bekannt