20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Corona-Kritiker wollen keine TV-Gebühr zahlen
FEHRALTORF. CoronaKritiker sind mit der Berichterstattung von SRF nicht einverstanden und wollen die Gebühren nicht bezahlen.
In Gruppen auf Facebook und Telegram rufen Kritiker der Corona-Massnahmen dazu auf, die Zahlung der Serafe-Gebühren zu verweigern. Grund dafür sei die Berichterstattung von SRF seit Beginn der Krise. «Was die seit einem Jahr machen, ist kriminell», heisst es in Kommentaren etwa. Auch ein Bild eines brennenden Serafe-Couverts kursiert in den sozialen Medien. Um die Rechnung nicht bezahlen zu müssen, wird in den Gruppen darauf verwiesen, dass die Serafe keine «verfassungsrechtliche Grundlage» habe, um diese Gebühren einzuziehen. Erich Heynen, Leiter der Unternehmenskommunikation der Serafe, betont, dass Gebührenpflichtige mit der Strategie, die Gebühren nicht zu bezahlen, schlecht führen: «Es gibt eine Verordnung, ein Gesetz, ein Pflichtenheft und entsprechende Verträge. Wir sind da auf der sicheren Seite.» Wer eine Rechnung erhalte, müsse diese auch bezahlen.
SRF bestätigt, dass die Feedbacks über den Kundendienst, aber auch über die eigenen Kanäle in den sozialen Medien zugenommen haben. «Diese waren sowohl kritischer als auch konstruktiver Natur», schreibt Lea Jenni von der Kommunikationsabteilung. Der Eindruck, SRF habe unausgewogen berichtet und kritische Stimmen zu wenig zu Wort kommen lassen, sei wohl entstanden, weil SRF die Pressekonferenzen von Bundesrat und BAG über Wochen
1:1 übertragen habe. «Es wurden aber stets auch die anschliessenden kritischen Fragerunden der Journalisten gesendet, und die Aussagen wurden in diversen News-Gefässen von SRF weiter kritisch eingeordnet», sagt Jenni. Ausserdem sei SRF auch vorgeworfen worden, den Bundesrat zu stark zu kritisieren. «Seit Ende März hat SRF das Krisenmanagement und die Kommunikation des Bundesrats hinterfragt.»