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Corona bringt Schüler psychisch ans Limit
ZÜRICH. Über alle Stufen hinweg macht die Pandemie Schülerinnen und Schülern zu schaffen.
ZÜRICH. Die Corona-Krise schlägt vielen Schülern aufs Gemüt. Ihre sonst sehr aufgeweckte Klasse sei ruhig und energielos geworden, so eine Lehrerin. Die 13- bis 15-Jährigen plagten Sorgen und sie könnten sich nicht mehr auf den Stoff konzentrieren. Die Psychotherapeutin Irma Heller sagt: «Ich behandle mehr Kinder und Jugendliche.» Ein möglicher Grund sei Corona.
«Meine sonst aufgeweckten Schüler sind sehr ruhig und energielos geworden», sagt Reallehrerin M.K.* aus dem Kanton Aargau. Die 13- bis 15-Jährigen würden wegen der Corona-Krise viele Sorgen mit sich herumtragen und könnten sich nicht mehr konzentrieren. «Einige haben Angst, dass ihre Eltern den Job verlieren oder dass sich Menschen aus ihrer Familie mit Vorerkrankungen mit dem Virus anstecken», sagt K. Zu schaffen machen den meisten Schülern laut der Reallehrerin zudem die abgesagten Schnupperlehren. «Sie setzen sich stark unter Druck, um eine Lehrstelle zu finden, weil sie für ihre Eltern in der Krise nicht zu einer zusätzlichen Belastung werden wollen.» Auch Sek- und Gymischüler leiden unter der Krise. Motivation und Konzentration seien bei ihr weg, sagt die Berner Gymischülerin Mia* (18). «Ich frage mich, wofür ich lerne, wenn auf der ganzen
Welt Leute sterben, aber wir weiter zur Schule müssen.» Auch dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz ist bekannt, dass die Corona-Krise die Schüler belastet (s. rechts).
«In letzter Zeit behandle ich mehr Kinder und Jugendliche», sagt die Luzerner Psychotherapeutin Irma Heller. Die «Situation rund um Corona» könne ein möglicher Grund dafür sein. Eine erhöhte Belastung und die allgemeine Verunsicherung durch die Umstände könnten sich beispielsweise «in häufigeren sozialen Konflikten, Ängsten oder einem Leistungsabfall» zeigen. Wichtig sei, sich bei Bedarf Unterstützung zu
holen, zum Beispiel bei kantonalen Institutionen und schulische Beratungsstellen.
*Name der Redaktion bekannt