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Ohne Fans, Tore und Live-TV – aber mit DVD und Infantino
PYONGYANG. Auf dem Feld passierte wenig zwischen Nord- und Südkorea, dafür gab das historische Duell neben dem Platz zu reden.
Ein lahmes 0:0, aber so manch bizarre Randgeschichten lieferte das WM-Qualifikationsspiel zwischen Süd- und Nordkorea. Im 50000 Zuschauer fassenden Kim-Il-sung-Stadion in Pyongyang waren beim ersten Länderspiel zwischen beiden Nationen seit 29 Jahren keine südkoreanischen Zuschauer zugegen. Das teilte Südkoreas Verband KFA mit. Warum keine nordkoreanischen Fans zugelassen wurden, sei unklar, sagte ein KFA-Sprecher.
Auch eine Liveübertragung nach Südkorea gab es nicht. Nordkorea versprach den Südkoreanern aber, eine Aufzeichnung des Spiels auf DVD mit auf den Weg zu geben, sobald die Delegation das Land wieder verlässt. Im Stadion befand sich nach Angaben des KFA Fifa-Präsident Gianni Infantino. Es sind kaum Details zum brisanten Duell bekannt, zu dem keine Journalisten einreisen durften.
Die Bemühungen um eine Direktübertragung aus dem abgeschotteten Norden der koreanischen Halbinsel waren nach Angaben südkoreanischer Sender zuvor gescheitert. Nordkorea habe keine Antwort auf entsprechende Anfragen gegeben. Nord- und Südkorea befinden sich völkerrechtlich seit dem KoreaKrieg (1950–1953) im Kriegszustand, bis heute ist kein Friedensvertrag geschlossen.
Nach jeweils zwei Siegen und einem Remis in drei Spielen führen beide koreanischen Mannschaften die Tabelle in der Gruppe H der Asien-Qualifikation an.