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Pannenserie: Swiss holt 29 Flieger vom Himmel
ZÜRICH. Nach einem erneuten Triebwerksausfall überprüft die Airline 29 Airbus-A220Maschinen. Über 100 Flüge fallen aus.
ZÜRICH. Die Probleme mit Triebwerken der Europamaschinen vom Typ C-Series der Swiss reissen nicht ab: Zum dritten Mal musste ein Airbus A220 wegen einer Panne umgeleitet werden. Die Swiss entschied gestern, alle 29 Maschinen auf den Boden zu holen und zu inspizieren. Mit dem Kauf der Jets sei die Swiss bewusst ein Risiko eingegangen, kritisiert ein Aviatikexperte.
Kurz nach dem Start vom Flughafen Heathrow in London knallte es. Der Airbus A220 der Swiss, der die Passagiere eigentlich nach Genf hätte bringen sollen, musste ausserplanmässig in Paris landen. Die französische Ermittlungsbehörde BEA spricht in einer Mitteilung von einem «schweren Zwischenfall». Es ist nicht der erste mit einem A220-Triebwerk (siehe unten). Die insgesamt 29 Maschinen stammen vom Unternehmen Bombardier, das seine Mittelstreckenjets mittlerweile an Airbus verkauft hat. Dass es denselben Hersteller wie beim SBB-Pannenzug Dosto treffe, sei wohl Zufall, sagt Aviatikexperte Hansjörg Bürgi (siehe rechts).
Die Swiss reagierte gestern umgehend und teilte mit, dass sie die Maschinen einer umfassenden Inspektion unterziehe. Das führt zu zahlreichen Flugausfällen, wie die Swiss gestern bekannt gab. Rund 10 000 Personen seien von den Flugausfällen betroffen, so Sprecherin Karin Müller. Über 100 Flüge mussten gestrichen werden. Einige Ausfälle konnten durch andere Airlines aufgefangen werden. Müller: «Wir haben Unterstützung der Lufthansa Group. Es werden grössere Flugzeuge eingesetzt.» Die Inspektionen werden auch in der Nacht weitergeführt. Bereits heute sollen rund ein Drittel der A220-300 wieder im Einsatz stehen.