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Von Rassismus bis zum Ende der Narrenfreiheit
BASEL. Zum ersten Cortège gestern Nachmittag zeigte sich mit einem nassen Unterbruch auch die Sonne. Das Wetter war insgesamt sehr wechselhaft – sogar einige Minuten Schneegestöber mussten die Cliquen und Guggen über sich ergehen lassen.
490 beim Comité gemeldete Formationen mit rund 10000 aktiven Fasnächtlern schritten die Route durch die Innerstadt unter den Augen Zehntausender Zuschauer ab. Die Fasnacht läuft unter dem Motto «bis zletscht». Die Bandbreite der in monatelanger Feinarbeit ausgefeilten Cliquen-Sujets ist auch 2019 wieder sehr breit: Zu den diesjährigen Topthemen gehören etwa Rassismus und Narrenfreiheit, Umweltverschmutzung, Digitalisierung, die umstrittene Beschaffung von Teslas der Basler Polizei und 75 Jahre LSD. Während es gestern hin und wieder nass wurde, soll es heute trocken bleiben. Dr Presidänt vo dr Graiffeisenkasse isch nümme doo / äär hett e so Eisenraiff um d Handglängg bikoo jetz bsuecht äär e Wytterbildyg – au das muess syy / döört lehrt äär die glai Differänz zwüsche myy und dyy.
D Doris Leuthardt hett bim Ruggtritt gmaint / ein Auge lacht und eines weint / dr Schneider-Ammann git sich do glööst / ein Auge schläft, das andere döst. E Brexit-Värs mit Zircher Pointe wänn mir schryybe / Aber die könne nüt drfüür, mir lööns lo blyybe Besser wäri Basel wurd sich vo dr Schwyz drenne / Denn könnt dr FCB sich wieder Maischter nenne. Wo dr Stier dääre Kueh esoo nooche stiert / wo hornloos an ihm verbyy spaziert / dänggt äär, die Gläägehait – es isch scho no vetraggt / hätty friehner no an de Hörner paggt.
Dr Toni Brunner seit dr Politik adé / Bim Buure dänggt är hütt no oft an d SVP / Grad letschti macht e Kueh e Flaade und seit «Muuh» / Är dreit sich um und frogt: «Martullo, bisch es du?»
Die Doppeladler-Schutt-Affäre bewegt die ganz Nation / Do bruuchts no ganz vyyl Schritt fir e glungeni Integratioon / Dermit das z Basel glinge kaa, wär d Zyt scho langsam ryff/ dass dr Doppeladler danzt anstell vom Vogel Gryff.
E dr erschti Mensch, dr Adam, jo, dä hätt als erschte Maa/ Für dass es paradisisch blibt, no gärn e Kumpel gha/ Doch dr Lieb Gott het druffab em Adam schüüch verrote/ Sorry, ha dr s Evi gmacht, wäg dr Frauequote.