20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Scientology-Aussteiger warnen vor der Sekte
BASEL. Zwei Basler schafften es, Scientology endgültig den Rücken zu kehren. 20 Minuten erzählten sie, wie schwer dieser Schritt war.
Weltweit leben viele Menschen in den Fängen der Scientology-Kirche. Es gilt als beinahe undenkbar, einen Ausweg aus der Sekte zu finden – doch die Basler Leonard Buschor und Sabrina David haben es geschafft: Letztes Jahr wagten sie den Schritt und haben Scientology endgültig den Rücken gekehrt.
«Ich fühle mich wie neugeboren und kann mein Leben noch einmal von null starten», sagt Buschor (19). Sein ganzes bisheriges Leben verbrachte er im Kreise der Sekte, abgeschottet von der Aussenwelt. Er wurde bereits in einer Familie von Scientologen gross. «Ich bin mit dem Gedanken aufgewachsen, dass L. Ron Hubbard Gott ist», so Buschor. Erst nach dem Ausstieg habe er die Wirklichkeit kennen gelernt. Der Neuanfang brachte auch einen Abschied mit sich: «Meine Eltern haben den Kontakt zu mir abgebrochen.»
Sabrina David teilt ein ähnliches Schicksal. Sie trat der Sekte als Jugendliche bei: «Ich war in einer schwierigen Lebensphase, weil sich meine Eltern scheiden liessen.» In der «Kirche» hoffte sie, ein offenes Ohr und Unterstützung zu finden. «In den Auditings wird von jedem verlangt, sein Herz komplett auszuschütten.» Auf manipulative Art nutze die Sekte so geschickt die Schwachstellen der Anhänger aus.
Für Buschor und David gehört Scientology noch lange nicht der Vergangenheit an: «Körperlich sind wir zwar frei, im Kopf aber nach wie vor gefangen.» Beide werden nun psychologisch begleitet. In der Facebook-Gruppe «Scientology Free» warnen sie vor der Scientology-Religion.