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Ein heisser Abend für den FC Basel in Thessaloniki
THESSALONIKI. Heute warten auf den FCB heisse Temperaturen, heissblütige Fans in einem Hexenkessel und ein hitzköpfiger Präsident.
Das Hinspiel in der Champions-League-Quali beherrscht die Medien in Thessaloniki. So heizte die lokale Sportzeitung «Metrosport» die Stimmung auf, indem sie von Problemen beim entthronten Schweizer Meister und schlechter Stimmung nach der Niederlage gegen St.Gallen (1:2) schrieb. Die Basler seien angeschlagen, die Chance auf die nächste Runde so gross wie nie, so der Tenor.
In die Schlagzeilen geriet Paok auch letzten März, als Präsident Ivan Savvidis mit einer Pistole im Gürtel auf den Platz stürmte, weil er mit dem Schiedsrichter nicht einig war, der das 1:0 gegen AEK Athen annulliert hatte. Nach dem Eklat wurde der Spielbetrieb drei Wochen ausgesetzt, Paok wurden drei Punkte abgezogen und Savvidis erhielt drei Jahre Stadionverbot.
Für Aufsehen sorgen auch die Fans. Als nach Ausschrei- tungen ein Punktabzug drohte, stürmten radikale Anhänger ein TV-Studio und zwangen den Moderator, ihre Forderungen publik zu machen. Und einen Instagram-Eintrag von Aleksandar Prijovic, in St.Gallen geborener PaokStürmer mit serbischen Wurzeln, nach dem WM-Sieg der Nati gegen Serbien, kommentierten einige so: «Prijo wird Basel und den anderen Xhaka zerstören.»
Nur ist Taulant Xhaka verletzt und nicht dabei. Wie auch Silvan Widmer, der an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt ist. Wahrscheinlich wird Linksverteidiger Raoul Petretta auf rechts wechseln, Blas Riveros auf links. Trainer Raphael Wicky liess sich nicht in die Karten schauen und sagte: «Paok ist ein guter Gegner, der eine gute Saison gespielt hat. Aber wir wollen weiterkommen und glauben an unsere Chancen.» Dafür muss Rotblau seine Aufgabe besser erfüllen als letzten Samstag, sonst wird die Situation für den Trainer auch zu Hause ungemütlich.