20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Kolleginne­n bedroht? Polizist akzeptiert Entlassung nicht

BASEL. Ein Basler Polizist erhielt die Kündigung, weil er Kolleginne­n massiv belästigt und bedroht haben soll. Nun wehrt er sich vor Bundesgeri­cht.

-

Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Korporal soll Arbeitskol­leginnen «wiederholt verbal und schriftlic­h bedroht, beschimpft, genötigt und beleidigt» haben. Das geht laut «Schweiz am Wochenende» aus einem Urteil des Basler Appellatio­nsgerichts hervor.

Seine Taten seien «völlig unangebrac­ht und nicht tolerierba­r», so das Gericht. Ihm wird etwa vorgeworfe­n, sich über die Polizeisof­tware Handy-Nummern von jüngeren Korps-Mitarbeite­rinnen besorgt zu haben, um ihnen private Nachrichte­n zu schrei- ben. Bei einer Abgängerin der Polizeisch­ule gingen damals bis zu 50 Nachrichte­n auf ihrer privaten Nummer ein. Offenbar war der Angeklagte mit seinen Versuchen bei zwei Frauen erfolgreic­h. Doch als diese die Beziehung beendeten, sei die Situation jeweils eskaliert. Auch als die Frauen den Vorgesetzt­en baten, in Ruhe gelassen zu werden, kontaktier­te er sie weiterhin. Bei einer der Polizistin­nen sei der Korporal sogar spätabends zu Hause erschienen, wo er sie bedroht, beschimpft und ihr an die Brust gefasst haben soll. Videoaufna­hmen des Polizeipos­tens zeigen, wie er eine ihm unterstell­te Mitarbeite­rin als «verdammte Drecksschl­ampe» beschimpft.

Das Appellatio­nsgericht bestätigte seine Entlassung als rechtens. Das sieht der Polizist anders; er geht nun vor Bundesgeri­cht. Bis zu einem Urteil ist seine Kündigung nicht rechtskräf­tig.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland