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Jared Kushner könnte für Trump zur Belastung werden
WASHINGTON. Jared Kushner, Schwiegersohn des US- Präsidenten Donald Trump, hatte anscheinend engere Kontakte zum Kreml als bisher bekannt.
Bislang sah Donald Trump in seinem Schwiegersohn einen seiner stärksten Trümpfe. Nun könnte Jared Kushner zu einer der schwersten Belastungen für den Präsidenten werden, denn Kushner ist in den Fokus der FBI-Ermittlungen zu illegalen Russlandkontakten geraten. Laut Medienberichten hat der 36-Jährige vor Amtsantritt der Trump-Regierung versucht, einen geheimen Kommunikationskanal nach Moskau aufzubauen.
Wie die «Washington Post» unter Berufung auf Geheimdienstinformationen berichtete, soll Kushner Anfang Dezem- ber bei einem Treffen mit Russlands Botschafter Sergei Kisljak vorgeschlagen haben, eine gegen den Zugriff der US-Dienste geschützte Kommunikationsvorrichtung in einer russischen Vertretung in den USA einzurichten. Kisljak habe verwundert reagiert. Der Geheimkanal kam laut «New York Times» nicht zustande.
Die Bundespolizei FBI interessiert sich zudem für ein Treffen Kushners im Dezember mit Sergei Gorkow, dem Chef der seit 2014 von den USA mit Sanktionen belegten Wneschekonombank. Gorkow ist ein Vertrauter von Wladimir Putin.
Nachdem Spitzenberater Trumps am Samstag keine Stellung hatten nehmen wollen, twitterte Trump gestern nach der Rückkehr von seiner ersten Auslandreise: «Es ist meine Meinung, dass viele Leaks, die aus dem Weissen Haus kommen, fabrizierte Lügen sind.»