20 Minuten - Bern

Reporter bei Ankunft von Thai-König in Zürich verhaftet

ZÜRICH. Er wollte über die Ankunft von Rama X. am Flughafen Zürich berichten: Sein Auftrag endete für einen deutschen Reporter auf der Polizeiwac­he.

- JAB

«Bild»-Reporter Claudio M.* wurde beauftragt, die Ankunft des thailändis­chen Königs Maha Vajiralong­korn (67), genannt Rama X., zu dokumentie­ren. Dieser landete am Dienstag nach einem Kurztrip nach Thailand am Flughafen Zürich, wie «Bild» berichtet. Der 31-jährige M. habe sich mit seiner Kamera in einen öffentlich zugänglich­en Bereich des Flughafens gestellt, um dort Rama X. zu fotografie­ren. Polizisten forderten ihn kurz nach der Landung von Rama X. auf, seine Arbeit einzustell­en. «Ich erwähnte die Pressefrei­heit und fragte nach dem Grund. Die Polizisten sagten, sie hätten einen Anruf erhalten, es habe sich jemand beschwert», schildert M. den Moment. Wie «Bild» berichtet, geht M. davon aus, dass die

Beschwerde von Sicherheit­sbeamten des Königs kam, da diese nach der Entdeckung des Reporters «aufgeregt telefonier­ten und ihn sogar mit den Smartphone­s fotografie­rten».

Werner Schaub, Sprecher der Kantonspol­izei Zürich, erklärt auf Anfrage: «Die Verhaftung ist nicht auf Anordnung des Monarchen erfolgt.» Nachdem der Reporter sich wieder ans Fotografie­ren gemacht hatte, soll er von sechs Beamten weggezogen worden sein. «Sie verdrehten mir den Arm. Als ich vor Schmerzen aufschrie, drückten sie nur noch fester zu.» Weiter schildert der Reporter, wie er zwei Stunden lang festgehalt­en worden sei. Dies bestätigt ebenfalls Werner Schaub: «Eine Person, die sich als Medienscha­ffender ausgab, widersetzt­e sich einer Personenko­ntrolle und wurde deshalb verhaftet.»

Claudio M.: «Für mich war das reine Willkür, Freiheitsb­eraubung und ein Verstoss gegen die Pressefrei­heit.» *Name der Redaktion bekannt

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REUTERS
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Ein wolfähnlic­hes Tier wühlt in Oberengstr­ingen ZH im Abfall.

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