Reporter bei Ankunft von Thai-König in Zürich verhaftet
ZÜRICH. Er wollte über die Ankunft von Rama X. am Flughafen Zürich berichten: Sein Auftrag endete für einen deutschen Reporter auf der Polizeiwache.
«Bild»-Reporter Claudio M.* wurde beauftragt, die Ankunft des thailändischen Königs Maha Vajiralongkorn (67), genannt Rama X., zu dokumentieren. Dieser landete am Dienstag nach einem Kurztrip nach Thailand am Flughafen Zürich, wie «Bild» berichtet. Der 31-jährige M. habe sich mit seiner Kamera in einen öffentlich zugänglichen Bereich des Flughafens gestellt, um dort Rama X. zu fotografieren. Polizisten forderten ihn kurz nach der Landung von Rama X. auf, seine Arbeit einzustellen. «Ich erwähnte die Pressefreiheit und fragte nach dem Grund. Die Polizisten sagten, sie hätten einen Anruf erhalten, es habe sich jemand beschwert», schildert M. den Moment. Wie «Bild» berichtet, geht M. davon aus, dass die
Beschwerde von Sicherheitsbeamten des Königs kam, da diese nach der Entdeckung des Reporters «aufgeregt telefonierten und ihn sogar mit den Smartphones fotografierten».
Werner Schaub, Sprecher der Kantonspolizei Zürich, erklärt auf Anfrage: «Die Verhaftung ist nicht auf Anordnung des Monarchen erfolgt.» Nachdem der Reporter sich wieder ans Fotografieren gemacht hatte, soll er von sechs Beamten weggezogen worden sein. «Sie verdrehten mir den Arm. Als ich vor Schmerzen aufschrie, drückten sie nur noch fester zu.» Weiter schildert der Reporter, wie er zwei Stunden lang festgehalten worden sei. Dies bestätigt ebenfalls Werner Schaub: «Eine Person, die sich als Medienschaffender ausgab, widersetzte sich einer Personenkontrolle und wurde deshalb verhaftet.»
Claudio M.: «Für mich war das reine Willkür, Freiheitsberaubung und ein Verstoss gegen die Pressefreiheit.» *Name der Redaktion bekannt