Ferrari-Doppel-Out: Leclerc gibt Vettel Schuld für Crash
SÃO PAULO. Die FerrariPiloten schossen sich gegenseitig ab. Nun müssen sie beim Scuderia- Boss antanzen.
In der 66. Runde nahmen sich die Ferrari-Piloten gegenseitig aus dem Rennen. Es war die Szene des Grand Prix Brasilien: Leclerc attackierte Vettel im Kampf um ein mögliches Podium vor Kurve eins. Er fuhr vorbei. Vettel wollte auf der Geraden vor Kurve drei den Konter setzen und griff seinerseits den Monegassen an. Mit rund 300 km/h fuhren beide nebeneinander, keiner liess einen Millimeter Platz. Vettels linker Hinterreifen berührte Leclercs rechten Vorderreifen. Konsequenz: Doppel-Ausfall bei Ferrari.
Erst nach einem Briefing durch das Team traten beide Piloten vor die Kameras – und bemühten sich um Deeskalation. Leclerc liess allerdings durchblicken, dass er die
Schuld bei Vettel sieht. «Es gab wenig Raum, ich habe ihm den Raum gelassen. Dann hat er mich ein wenig nach innen abgedrängt, es war sehr eng, es ging sehr schnell. Als ich nach innen bin, haben wir uns berührt und ich hatte einen platten Reifen», sagte der 22-jährige Monegasse.
Der Doppelausfall führte dazu, dass Scuderia-Boss Mattia Binotto beide in die Ferrari-Fabrik nach Maranello bestellte. Er habe beide Fahrer nach dem Rennen angehört, «aber sie werden zu uns kommen, um zu diskutieren, was passiert ist. Dann wird genug Zeit für das Team sein, alle Videos und Daten zu analysieren.» Vettel meinte zur Aktion: «Ich denke, wir sind reif genug, um das hinter uns zu lassen.»
Am Sonntagabend flogen beide Piloten zurück in ihre Heimatländer. Die übliche Pressekonferenz mit beiden Fahrern und Binotto wurde abgesagt.