Schiedsrichter sammeln erste Erfahrungen mit dem Airbag
THUN. Im Sommer kommt der VAR in die Schweiz. Noch gibt es viel zu tun.
Es ist ein unscheinbarer weisser Van, der gestern neben der StockhornArena stand. SuperLeagueSchiedsrichter Sandro Schärer sitzt mit seinen Assistenten zusammengepfercht vor Bildschirmen, auf denen ein Fussballspiel aus dem Innern der Arena läuft. «Check offside», «Check goal», funkt Schärer ins Stadion oder: «Goal confirmed» – seine Anweisungen kommen immer auf Englisch. Die Swiss Football League hat eingeladen, in Thun wird der Video Assistant Referee (VAR) getestet, der ab Sommer in der Super League zum Einsatz kommt. Juniorenmannschaften absolvieren dafür Spiele über zweimal 20 Minuten, den ganzen Tag durch.
Die Spiele sind Teil einer teuren (1,5 Mio. Fr.) und intensiven Probephase. Nach diesen sogenannten ShortStagedTests müssen bis Saisonbeginn alle SuperLeagueStadien VARtauglich gemacht werden.
Das heisst: Die Liga muss in einer nächsten Testphase weitere 40 Spiele über 90 Minuten in der ganzen Schweiz austragen, was dadurch erschwert wird, dass der oder die Aufsteiger aus der Challenge League erst im Juni feststehen. Schiedsrichter Schärer freut sich auf die Aufgabe, es sei eigentlich genau gleich wie immer, sagt er, «einfach ohne die physische Betätigung». Am Sonntag wechseln sich er und Kollege Alain Bieri, der den VAR als eine Art Airbag bezeichnet, ab. Vom Platz geht es in den Van und zurück. Der Van ist übrigens nur ein kurzfristiger Arbeitsort – im Juni soll der VARRaum in Volketswil ZH bezugsbereit sein.