Die spektakulärsten echten Krimis der Berner Geschichte
BERN. Terroristen, Morde und politische Verbrechen: Das Staatsarchiv gewährt Einblick in besondere Berner Kriminalfälle.
Tausende Akten von Gerichtsfällen werden im Staatsarchiv aufbewahrt. Im Rahmen der Museumsnacht stellte das Archiv eine Reihe von Fällen aus, wie das SRF-«Regionaljournal» berichtet.
Am 26. Oktober 1950 sollte die Polizei den 32-jährigen Hilfsarbeiter Jakob Jenni wegen «Geisteskrankheit» bei sich zu Hause in Oberdiessbach abholen und in eine Heilanstalt bringen. Jenni schoss auf die Polizisten Aebersold und Hari – Letzterer starb. Danach floh Jenni auf einem Velo. Die Polizei leitete eine Grossfahndung ein. Mit Spürhunden, tragbaren Telefongeräten und MPs ausgerüstet, konnten sie ihn noch am gleichen Abend festnehmen.
In der Nacht vom 14. auf den 15. Februar 1955 besetzten Mitglieder der Rumänischen Nationalen Widerstandsaktion die rumänische Botschaft in Bern. Sie forderten die Freilassung von fünf in ihrer Heimat inhaftierten Personen. Bei der Aktion erschoss ein Mitglied den Botschaftschauffeur. Nachdem sich die Aktivisten zwei Tage lang verschanzt hatten, ergaben sie sich schliesslich: Dank der Hilfe eines katholischen Geistlichen gab es keine weiteren Opfer. Die Rumänen wurden verurteilt und des Landes verwiesen.
Im Dezember 1977 fielen am Zoll in Delsberg Schüsse. Die Opfer: zwei Zollbeamte, die Täter: Gabriele Kröcher-Tiedemann und Christian Möller, Mitglieder der linksextremistischen deutschen Terrororganisation Rote Armee Fraktion RAF. Mit Perücke und Brille verkleidet, wollten die beiden in die Schweiz einreisen. Sie wurden erkannt. Der Prozess gegen sie fand 1978 in Pruntrut unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Das Paar wurde in einem Turm von Schloss Wimmis im Geheimen eingesperrt, sodass sie nicht freigepresst werden konnten.