Bazl-Sprecher: «Eine Drohne kann ein Triebwerk zerstören»
ZÜRICH. Eine Drohne und ein Airbus sind beinahe zusammengestossen. Es ist der fünfte Fall in diesem Jahr.
Während eines Landeanflugs einer Swiss-Maschine aus Berlin auf den Flughafen Zürich tauchte plötzlich eine Drohne auf. Die A319 mit 108 Personen an Bord flog in einem Abstand von weniger als 20 Metern an der Drohne vorbei. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle untersucht nun den «schweren Vorfall». Der Täter sei bislang nicht eruiert worden, sagt Urs Holderegger, Sprecher des Bundesamts für Zivilluftfahrt (Bazl). «Wir gehen davon aus, dass es sich um die Drohne einer Privatperson handelte und sie die in den Kontrollzonen geltende Maximalhöhe von 150 Metern überschritten hat.» Eine Bewilligung habe nicht vorgelegen.
Das Bazl hat dieses Jahr bereits vier bis fünf Vorfälle mit Drohnen registriert, in denen diese eine Gefahr dargestellt hätten. Letztes Jahr seien es acht bis neun Fälle gewesen, so Holderegger. Bereits eine Mini-Drohne mit einem Gewicht von unter 500 Gramm könne einen Schaden am Flugzeug anrichten. Eine grosse Drohne könne ein Triebwerk zerstören.
Um die Sicherheit in der Luft zu gewährleisten, plant der Bund eine elektronische Registrierung für die Piloten von Drohnen. Der Flughafen Zürich prüft laut seiner Zeitschrift «Politikbrief» auch Methoden zur Abwehr von Drohnen.
Martin Candinas (CVP), der im Parlament für die Registrierung von Drohnen kämpfte, fordert Tempo: «Eine Drohne kann einen Helikopter vom Himmel holen. Wir müssen den Drohnenbetrieb in geordnete Bahnen lenken, bevor etwas passiert.»