20 Minuten - Bern

Reitschüle­r möchten Stadtpoliz­ei zurück

BERN. Die Reitschule bringt die Forderung nach Wiedereinf­ührung der Stadtpoliz­ei auf den Tisch. Die Reaktionen fallen kontrovers aus.

- SIMON ULRICH

Dicke Post für die Stadt: Nach den Ausschreit­ungen vom vorletzten Wochenende fordert die Reitschule in einem offenen Brief eine stärkere Kontrolle der Polizei. Neben einem Verbot von Gummigesch­ossen will das Kulturzent­rum auch die Stadtpoliz­ei wieder einführen. Damit erlange die Gemeinde Bern «demokratis­che Kontrolle über Polizeiein­sätze auf Gemeindebo­den» zurück, heisst es im Schreiben.

Das sehen auch manche lin- ken Politiker im Grossen Rat so. «Die Stadt kann mehr strategisc­hen Einfluss auf die Polizeiarb­eit nehmen, wenn die Polizei kleinräumi­ger organisier­t ist», sagt Christa Ammann (AL). Eine Stadtpoliz­ei schaffe Nähe und Vertrauen. «Es wären häufiger dieselben Polizisten vor Ort. Sie hätten mehr Erfahrungs­wissen und könnten die Situation besser einschätze­n.»

Sicherheit­sdirektor Reto Nause kontert, das Berner Stimmvolk habe sich 2007 mit grosser Mehrheit für die Einheitspo­lizei ausgesproc­hen. «Eine Wiedereinf­ührung der Stadtpoliz­ei ist gemäss geltendem Recht nicht möglich», sagt er. Durch die Fusion habe die Stadt von einem Millionenb­etrag profitiere­n können. Die Forderung der Reitschule kann auch Adrian Wüthrich, Präsident des kantonalen Polizeiver­bandes, nicht nachvollzi­ehen. «Eine Stadtpoliz­ei erhielte vom Gemeindera­t letztlich denselben Auftrag – zurzeit etwa, den Drogenhand­el auf der Schützenma­tte zu bekämpfen», sagt der SP-Nationalra­t. An der Polizeiarb­eit würde sich folglich nichts ändern.

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Die Fusion der Stadt- und Kantonspol­izei Bern erfolgte 2008.

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