Nazi-Aushänge auf Autobahn: Juden sind «beunruhigt»
RICHTERSWIL. Am Freitag waren gleich drei Banner mit Nazi- Botschaften auf der A3 angebracht.
Ein Leser-Reporter hat am Freitagmorgen auf der Autobahn A3 in Richtung Zürich an der Autobahnbrücke bei Reichenburg SZ ein Plakat mit der Aufschrift «I love Hitler» entdeckt. Gleichzeitig sah ein anderer Leser-Reporter an der Autobahnbrücke bei Richterswil ZH eine Flagge mit Hakenkreuz. Auf derselben Strecke entdeckte ein weiterer Leser-Reporter noch ein drittes Banner mit der Aufschrift «Juden töten» und einem Hakenkreuz.
Die Kantonspolizei Schwyz entfernte die Banner. Wer dahinterstecke, müsse noch abgeklärt werden. «Bezüglich der judenfeindlichen Transparente an der A3 nehmen wir die Ermittlungen auf», sagt Polizeisprecher Stefan Grieder.
Die Aushänge verstiessen klar gegen die Rassismusstrafnorm und erfüllten möglicherweise weitere Straftatbestände, sagt Giulia Brogini von der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus. «Ausschlaggebend für die Anwendung der Rassismusstrafnorm ist, ob sie von einem grösseren Kreis von Personen gelesen werden können.» Das sei auf der Autobahn natürlich der Fall. Für Jonathan Kreutner vom Schweizerisch Israelitischen Gemeindebund ist das Transparent mit dem Mordaufruf besonders schlimm. «Das beunruhigt die jüdische Gemeinschaft», sagt er. Deshalb werde der Gemeindebund Anzeige gegen unbekannt einreichen.