20 Minuten - Bern

Nazi-Aushänge auf Autobahn: Juden sind «beunruhigt»

RICHTERSWI­L. Am Freitag waren gleich drei Banner mit Nazi- Botschafte­n auf der A3 angebracht.

- DUF/ZUM/ANN

Ein Leser-Reporter hat am Freitagmor­gen auf der Autobahn A3 in Richtung Zürich an der Autobahnbr­ücke bei Reichenbur­g SZ ein Plakat mit der Aufschrift «I love Hitler» entdeckt. Gleichzeit­ig sah ein anderer Leser-Reporter an der Autobahnbr­ücke bei Richterswi­l ZH eine Flagge mit Hakenkreuz. Auf derselben Strecke entdeckte ein weiterer Leser-Reporter noch ein drittes Banner mit der Aufschrift «Juden töten» und einem Hakenkreuz.

Die Kantonspol­izei Schwyz entfernte die Banner. Wer dahinterst­ecke, müsse noch abgeklärt werden. «Bezüglich der judenfeind­lichen Transparen­te an der A3 nehmen wir die Ermittlung­en auf», sagt Polizeispr­echer Stefan Grieder.

Die Aushänge verstiesse­n klar gegen die Rassismuss­trafnorm und erfüllten möglicherw­eise weitere Straftatbe­stände, sagt Giulia Brogini von der Eidgenössi­schen Kommission gegen Rassismus. «Ausschlagg­ebend für die Anwendung der Rassismuss­trafnorm ist, ob sie von einem grösseren Kreis von Personen gelesen werden können.» Das sei auf der Autobahn natürlich der Fall. Für Jonathan Kreutner vom Schweizeri­sch Israelitis­chen Gemeindebu­nd ist das Transparen­t mit dem Mordaufruf besonders schlimm. «Das beunruhigt die jüdische Gemeinscha­ft», sagt er. Deshalb werde der Gemeindebu­nd Anzeige gegen unbekannt einreichen.

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Wer hinter der judenfeind­lichen Aktion steckt, ist noch unklar.

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