Hasst Trump seinen Job? «Er schreit TV-Geräte an»
WASHINGTON. Dass ihm ein Sonderermittler auf die Finger schaut, erträgt US- Präsident Donald Trump nur schwer. Wird er sogar amtsmüde?
Sonderermittler Robert Mueller spürt in Interviews mit Geheimdienstchefs, Ministern, hohen Beamten und Leuten aus Donald Trumps Entourage der Frage nach, ob es im Zusammenhang mit der RussenAffäre zu einer Justizbehinderung kam. Die Untersuchungen scheinen Trump nicht zu bekommen. Er möge seinen Job nicht und fühle sich ausgepumpt, schreiben US-Medien unter Berufung auf Personen im Umfeld des Präsidenten. «Trump ist wütend über die Weise, wie ihn Presse und Gegner behandeln. Er schreit TV- Geräte und Mitarbeiter an, weil sie ihn nicht auf magische Weise erfolgreich und populär machen.»
Fragt sich, wie Trump mit dem Druck durch den Sonderermittler umgehen will und kann. Die Zeitung «Politico» zitiert Freunde, die sagen, er wolle am liebsten nicht mehr in Washington wohnen. Trump sei bloss motiviert, als US-Präsident weiterzumachen, weil er «nicht als Typ in die Geschichte eingehen möchte, der es versuchte und scheiterte», sagt ein Berater. «Er will nicht der zweite Präsident der Geschichte sein, der zurücktritt.»
Der Vergleich mit Richard Nixon und dessen schmählichem Rücktritt im Zusammenhang mit dem WatergateSkandal weist auf eine zweite Möglichkeit hin: Trump könnte Sonderermittler Mueller feuern – wie es einst Nixon im «Samstagabend-Massaker» tat, als er den Watergate-Ermittler in die Wüste schickte.