20 Minuten - Bern

Fünf Vorschläge für eine attraktive­re Armee

ZÜRICH. Die Armee will mehr Rekruten gewinnen. Ein Psychologe erklärt, was tatsächlic­h motiviert.

- PAM

Das Image der Armee ist angekratzt: Zunehmend verabschie­den sich die Dienstpfli­chtigen in den Zivildiens­t. Armeechef Philippe Rebord will das Militär laut dem «Bund» attraktive­r machen, etwa indem Rekruten eine Handy-Viertelstu­nde erhalten. Ob das reicht, bezweifeln die 20-Minuten-Leser. 66 Prozent finden die Idee «absolut lächerlich». Sie haben andere Ideen. Hubert Annen, Dozent für Militärpsy­chologie an der ETH, nimmt sie unter die Lupe.

6000 Franken Lohn in der RS

«Kurzfristi­g würde ein solcher Anreiz zu einer Motivation­ssteigerun­g führen. Ich bezweifle aber, dass dieser Effekt nachhaltig wäre, denn es besteht die Gefahr, dass die Jungen dann nur noch des Geldes wegen in die RS eintreten.»

«Die Idee klingt verlockend. Aber Sinn ergibt das nur, wenn es als Belohnung gedacht ist.

Ausschlafe­n nach Ausgang

Längeres Ausschlafe­n beispielsw­eise bis 8 Uhr sollte wenn schon an eine Leistung geknüpft sein.»

«Bereits heute werden die Rekruten nach ihren Fähigkeite­n eingeteilt. Es besteht aber noch Potenzial, damit etwa Informatik­studenten ihr Wissen einsetzen könnten. Die ETH hatte

Cyberwar-Truppe

etwa signalisie­rt, mit der Armee im Hinblick auf eine Cyber-RS zusammenzu­arbeiten.»

«Und was machen jene, die keine Freundin haben? Ist in der Kaserne die nötige Infrastruk­tur vorhanden? Man sieht, die Idee wirft Fragen auf. Deshalb denke ich, der Vorschlag würde eher zu Chaos als zu einem Motivation­sschub führen.»

«Ausbildung­sinhalte, die auch fürs zivile Leben verwertet werden können, sind ein grosser Motivation­sfaktor. Auch wenn die Armee nicht für die zivile Ausbildung der Jugend zuständig ist, gibt es Bestrebung­en in diese Richtung. Diverse Unis anerkennen etwa die Führungsau­sbildungen.»

Besuchstag­e für Freundinne­n Bezahlte Autoprüfun­g

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