Costa del Sol Nachrichten

Der Bauern-Picasso

Der Mann mit dem Blick für die einfachen Menschen – Ausstellun­g Rafael Zabaleta in Antequera

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Antequera – mar. Selbst von Jaén aus gesehen, dem Inbegriff abgelegene­r Provinzial­ität in Andalusien, liegt Quesada abgelegen zwischen der Sierra de Carzola und Úbeda. Es brauchte schon den

50. Todestag von Picasso, um die Gemälde des Rafael Zabaleta einmal wieder einer breiteren Öffentlich­keit sichtbar zu machen. Denn die Freundscha­ft mit Picasso wurde das bekanntest­e „Werk“des 1907 geborenen und schon 1960 gestorbene­n Malers, der als „Picasso vom Lande“eingestuft wurde, weil sich im spanischen Malerunive­rsum des

20. Jahrhunder­ts alles um den Fixstern Picasso drehen muss.

Gerade ging die Zabaleta-Schau „Der äußere Planet und der innere Stern“in Málaga nicht nur zu Ende, sondern angesichts der Picasso-Flut auch etwas unter. Die Bilder wanderten jetzt in die Provinz, in Antequera sind 43 der sehr beachtlich­en Werke im MAD, dem Museum der Provinzver­waltung Málaga, zu sehen, das zudem ein nett renovierte­s Beispiel für einen der typischen Landadelsp­aläste darstellt, die in Antequera zwar überall präsent, aber meist verriegelt und verrammelt sind.

Zabaleta ging als junger Mann ab 1927 auf die Kunsthochs­chule TOLDOS ALIGATOR

San Fernando in Madrid und bezumgeigs­ütenrsteti­gseicnhPzr­euinsächst für den expression­istischen Realismus, Malerei, die soziale und politische Themen ins heimatlich­e Ambiente aufnahm. Weil er während der republikan­ischen künstleris­ch beeindruck­en, seine postkubist­ischen Werke wurden seine besten, blieben aber geprägt von naiver Expressivi­tät, man würde einen Zabaleta nie mit einem Picasso verwechsel­n, auch wenn er irgendwie in jedem Bild vorkommt. Keine große Überraschu­ng also, dass die „Olivenpflü­ckerinnen“als sein Hauptwerk gelten: Jaén und Feminismus auf einem Bild, das war zu seiner Zeit revolution­är.

Aus dem Knast nach Venedig

Das Franco-Regime machte seinen Frieden mit ihm, 1951 wurde er Ehrenbürge­r seiner Heimatstad­t, illustrier­te Bücher von Cela und malte auch im öffentlich­en Auftrag. 1960 konnte er im spanischen Pavillon der Biennale von Venedig 26 eigene Werke präsentier­en, im Frühjahr des gleichen Jahres ereilte ihn ein Hirnschlag, an dem er, nur 53-jährig, starb.

Keine Landschaft, kein Stillleben, kein Portrait und keine Dorfansich­t Zabaletas blieb ohne tieferen Sinn, er malte, um das Leben der einfachen Menschen zu bezeugen, dem grauen Alltag Farbe, Ausdruck und Gerechtigk­eit zu geben. Er wurde Maler innerer Landschaft­en, Zeit als Kurator der nationalen in Jaén. Als unwichtig entlassen, seine Grafiken schließen in ihrer direkten Kunstsamml­ung spanische reiste er mit Anfang 30 nach Paris Ansprache von sozialen

Sonnenschu­tz - TOLDOS ALIGATOR

Schätze bewachte und umsorgte und lernte dort Picasso kennen. Bei- Missstände­n sogar an Goya an. In und seine Bilder zu empathisch mit de wurQdeunal­itFärtesu!Mndaer,kisdenr zugmroßgeü­nstAignetn­eqPurerias sind bis 7. Januar 2024 dem Volk waren, sperrten ihn Franco-Schergen Meister schenkte ihm Werke und seine besten Werke vereint, aus 1939 für einige Wochen Erinnerung­sstücke, die in Quesada den Museen in Quesada und Jaén erst ins KZ von Santiago de wie Reliquien aufbewahrt werden. sowie aus fünf privaten Sammlungen. Calatrava und danach in den Knast Zabaleta ließ sich aber vor allem www.madanteque­ra.com

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Foto: Museo Quesada/MAD Zabaletas Olivenpflü­ckerinnen.

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