Spielverderber London
Britische Regierung hält Spanien für kein sicheres Urlaubsland
Madrid – tl. Rückschlag für Spaniens Tourismus-Industrie: Die britische Regierung hat das Land in seinem Reise-Ampelsystem nicht auf Grün gesetzt. Damit bleibt es für Touristen aus Großbritannien bei der mehrfachen kostenpflichtigen Corona-Testpflicht bei Abreise und Rückkehr sowie einer zehntägiger Quarantäne nach Urlaubsende. Die Enttäuschung ist groß: Die Entscheidung habe nichts mit den tatsächlichen Inzidenzwerten zu tun, heißt es aus dem Tourismus-Sektor.
Dabei hatte Spanien das Einreisetor für Briten deutlich weiter aufgemacht als für andere Europäer. Briten müssen keinerlei Auflagen erfüllen, wenn sie ins Land kommen wollen. Um den Schaden zu minimieren, hat die Regierung
DAX 30
zum 7. Juni die Einreisebestimmungen für andere Urlauber aus aller Welt stärker gelockert als ursprünglich geplant. Noch nicht einmal ein PCR-Test ist jetzt erforderlich. So genügt der Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung, einer Genesung oder aber eines negativen Antigentests.
Alle Hoffnungen der Tourismusbranche ruhen nun auf der Neubewertung, die von der Regierung in London turnusmäßig in drei Wochen erfolgen wird. Aber die Skepsis ist inzwischen stark gewachsen. Auch für den Juli stellen sich viele auf einen Urlaubsmonat ohne Briten ein. Dabei hatte der spanische Tourismus-Sektor fest auf die Briten ab Mitte Juni gesetzt. Der für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung so wichtige Aufschwung im Tourismus ist erst einmal für die nächsten 21 Tage verschoben. 2019 hatten 18 Millionen Briten Urlaub in Spanien gemacht. Die Entscheidung der britischen Regierung bedeute einen Einnahmeverlust von 386 Millionen Euro pro Woche im Juni verglichen mit den Daten von 2019. Bereits jetzt sei ein Teil der Hochsaison verloren, heißt es. „Viele Unternehmen werden den Geschäftsbeginn mindestens bis Ende des Monats verschieben“, sagte José Luis Zoreda, Vize-Präsident der Tourismus-Lobby Exceltur.
Alle Hoffnungen der Tourismusbranche ruhen auf der Neubewertung
DOW JONES