Neue Elemente ausgegraben
Restaurierungsarbeiten auf der Burg La Fortaleza werden sich ob der Funde wohl länger hinziehen
Vélez Málaga – jan. Die Anfang Januar begonnenen Arbeiten zur Konsolidierung und Restaurierung der Überreste der Burg La Fortaleza in Vélez-Málaga (die CN berichtete) haben überraschende Neuigkeiten mit sich gebracht. Das aus Archäologen, Historiker, Restauratoren sowie auf den Festungsbau spezialisierte Architekten bestehende Team des Unternehmens Contrafforte Restauro, das vom Rathaus mit den Arbeiten beauftragt worden war, ist nach Entfernung von Wildwuchs und angehäufter Erdschichten auf der Anlage auf bislang noch nicht freigelegte Strukturen gestoßen.
Im südlichen Teil der Burganlage, der während der napoleonischen Besetzung im frühen 18. Jahrhundert am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde, als die französische Armee die Festung vor ihrem Abzug weitgehend zerstörte, sind Teile der einstigen Burgmauer entdeckt worden. Da diese keine Kontinuität aufweisen, wird ihr möglicher weiterer Verlauf anhand von Plänen und Dokumenten jener Zeit studiert.
Reste zweier Türme entdeckt
Um einiges spektakulärer sind indes die Überreste, die in der besser erhaltenen, nördlichen Hälfte der Anlage entdeckt worden sind. Dort sind Teile zweier Burgtürme freigelegt worden, die aus zeitlich verschiedenenen Abschnitten des Mittelalters
stammen und die sich als höher erwiesen haben, als man erwartet hatte. Der ältere Turm soll den Experten zufolge in der Epoche der Almohaden errichtet worden sein. Unter den Nasriden wurde er indes ausgebaut und verstärkt, vermutlich um schwerer Artillerie wie Kanonengeschützen Stand halten zu können.
Die Restaurierungsarbeiten auf der Burg La Fortaleza sollten ursprünglich drei Monate andauern, wegen der unerwarteten Funde wird der Zeitplan nun aber wohl nicht einzuhalten sein. „Ein insignifikantes Detail im Vergleich zu der Zufriedenheit die wir angesichts der neuen Entdeckungen verspüren“, meint die Gemeinderätin für Unternehmen und Beschäftigung, María Jose Roberto.
EU und Vater Staat zahlen
In das Restaurierungsprojekt werden rund 240.000 Euro investiert, wobei die Gemeinde zu dieser Summe nichts beisteuern muss. Die Europäische Union finanziert 80 Prozent der Kosten, und zwar im Rahmen ihrer Fonds zur Förderung einer nachhaltigen strategischen Entwicklung, die unter anderem auch für die Erhaltung und Inwertsetzung des kulturhistorischen Erbes Fördermittel vorsehen. Die restlichen 20 Prozent werden von der spanischen Zentralregierung bezuschusst.