Meerwasser im Test
Spanischer Infrastrukturminister De la Serna schürt Hoffnung auf Ausbau des Bahnnetzes
Studie soll klären, wodurch der Schmierfilm im Meer vor der Costa del Sol ausgelöst wird
Málaga – ws. Für Arbeitnehmer und Urlauber, die sich zwischen Fuengirola und Marbella fortbewegen müssen oder wollen, kann das öffentliche Transportwesen zum großen Ärgernis werden. Wer über kein eigenes Fahrzeug verfügt, dem bleibt nur die Alternative, die Strecke mit dem Bus zu bewältigen. Was vor allem im Hochsommer, in dem das Verkehrsaufkommen auf der A-7 stark zunimmt, kein Vergnügen ist. Denn Verspätungen sind aufgrund von zähflüssigem Verkehr oder Staus keine Seltenheit.
Seit vielen Jahren wird deshalb ein öffentliches Bauprojekt gefordert, das für viele Menschen Priorität hat, das aber immer noch auf sich warten lässt: Die Verlängerung der Bahnstrecke zwischen Fuengirola Richtung Marbella beziehungsweise Estepona.
Schon im Jahr 2000 hatte sich die andalusische Landesregierung verpflichtet, dieses kostspielige und technisch schwierige Infrastrukturprojekt voranzutreiben, doch sowohl finanzielle Engpässe als auch Verzögerungen bei der Ausarbeitung und Prüfung der geplanten Streckenführung seitens der Zentralregierung sorgten dafür, dass das so wichtige Projekt nicht vorankam.
Erste Projektstudien laufen
Bei einem von Europa Press Andalusien organisierten Informationsfrühstück hat der spanische Minister für Infrastruktur und Verkehr, Íñigo de la Serna (PP) vergangene Woche in Málaga nun Hoffnung verbreitet, dass das Projekt irgendwann in die Realität umgesetzt werden könnte. Bei diesem Treffen, an dem zahlreiche Unterneh- mer und Politiker der Costa del Sol teilnahmen, erklärte De la Serna, dass seine Behörde das Ergebnis der ersten Studienergebnisse der Beratungsfirma Ineco spätestens bis 2018 veröffentlichen werde.
Nach dem Sommer sollen erste geotechnische Tests durchgeführt werden, um zu ermitteln, welche der momentan propagierten drei Streckenführungen realisierbar sein wird. Und allein aufgrund der notwendigen administrativen Abwicklungen, die vonnöten sind, ist schon jetzt ist klar, dass mit dem Beginn der Bauarbeiten nicht vor 2021 zu rechnen sein wird. Wodurch Marbella bis auf Weiteres die einzige Stadt Spaniens bleibt, die über 100.000 Einwohner, aber keine Zugverbindung hat.
Wie De la Serna informierte, wird es aufgrund der Kosten so gut wie unmöglich sein, die Bahnstre- cke fast zu 100 Prozent unterirdisch zu verlegen, wie es die andalusische Landesregierung in ihrem ersten vorgelegten Projekt propagiert hatte. Ein Projekt, das auf etwa 3,7 Milliarden Euro veranschlagt war, für eine Bahnstrecke von zirka 50 Kilometern zwischen Fuengirola und Marbella.
Suche nach der richtigen Route
Aufgrund der hohen Kosten und technischer Schwierigkeiten wurde diese Alternative vom Infrastrukturministerium abgelehnt. Mittlerweile hat Ineco zwei weitere Routen geprüft, die kostengünstiger und einfacher durchführbar wären, aber welche Alternative letztendlich ausgewählt wird, ist ungewiss. De la Serna versprach, bei einem weiteren Besuch der Provinz im Herbst dieses Jahres über den Fortschritt des Projekts zu informieren.