Opus Dei hat wieder spanischen Chef
Laienorganisation Opus hat mit Fernando Ocáriz einen neuen Prälaten
Vatikanstadt – dpa/ck. Die konservative katholische Glaubensbewegung Opus Dei hat Fernando Ocáriz zum neuen Chef gewählt. Ein Kongress entschied sich am Montagabend in Rom für den 72-jährigen Spanier als neuen Prälaten. Papst Franziskus habe die Wahl bestätigt, teilte Opus Dei in der Nacht zu Dienstag mit.
Ocáriz war Generalvikar und Interimsleiter der Priester- und Laienorganisation, die zur katholischen Kirche gehört. Sein Vorgänger, Javier Echevarría, war im Dezember gestorben. Ocáriz wurde in Paris als Kind spanischer Eltern geboren und wuchs in Madrid auf. Er studierte Physik und Theologie. Später wurde er theologischer Berater der mächtigen vatikanischen Glaubenskongregation. Er gehört zu den Mitbegründern der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom.
Opus Dei hat nach eigenen Angaben weltweit 90.000 Mitglieder. Am beliebtesten ist die Organisation in Spanien. In Deutschland hängen ihr 600 Menschen an. Sie betreibt auch Universitäten, Krankenhäuser und Sozialstationen. An der Spitze steht ein Prälat mit Sitz in Rom, in Deutschland hat die Regionalleitung ihren Sitz in Köln.
Kritiker betrachten Opus Dei als geheime katholische Gruppierung mit großen Machtbestrebungen in Wirtschaft und Politik. Die Mitglieder befolgen strenge Gehorsams- und Bußregeln. Vor allem Papst Johannes Paul II. galt als großer Förderer. Bereits 1984 hatte der Pole den Opus-Dei-Mann Joa- vá de Balaguer y Albas (1902 bis 1975) im Jahr 2002 heiligsprach, sorgte dies für viel Kritik.
Dennoch: Auch Escrivás Nachfolger Bischof Alvaro del Portillo y Diez de Sollano (1914-1994) wurde unter Papst Franziskus be- reits seliggesprochen. Kritiker mahnen aber, die Laienbewegung arbeite der Öffnung der Kirche nach dem zweiten Vatikanischen Konzil entgegen.
Als Opus-Dei-Hochburg gilt vor allem Spanien, aber es gibt auch viele Anhänger etwa in Argentinien und Chile. Zudem gehören viele Kardinäle und Bischöfe der Organisation an.
Die Mitglieder können heiraten, im Opus sind Frauen und Männer aber streng getrennt. In die Schlagzeilen kam Opus 2006 durch die Verfilmung von Dan
Opus Dei hat nach eigenen Angaben weltweit 90.000 Mitglieder
Browns Bestseller „The Da Vinci Code – Sakrileg“, in der sie als düstere Sekte präsentiert wird, deren Mitglieder sich blutig peitschen. Der Vatikan verurteilte den Thriller aufs Schärfste.