Baden unter Coronas Einfluss
Strandbesuche in der neuen Normalität – Wie es in den Buchten von Dénia bis Calp zuging
Dénia/Calp – at. Ein Strandbesuch in der neuen Normalität war mancherorts mit Anfangsschwierigkeiten verbunden. Die Besucherzahl in Dénias malerischen Buchten im Las Rotas toppte im Nu die CoronaKapazitäten, im Nachbarort Jávea raubt die Parkplatzsuche bei den Stränden der Grandadella, Portitxoll oder Ambolo die Lust aufs Baden und an Calps Stränden herrschte Presseberichten zufolge „systematische Verletzung des Mindestabstands“. Wie soll dann ein Strandbesuch erst im Hochsommer werden?
Gut gefüllt waren die Strände am ersten heißen Sommerwochenende auch in Benissa. Besonders in den kleinen Buchten wie der Advocat war das Abstandhalten nicht immer leicht, berichten Badegäste. Bürgermeister Arturo Poquet versichert dagegen den CN, dass es zwar relativ voll war, aber „innerhalb des Möglichen der Abstand gewahrt werden konnte. „Benissas Vorteil sind die Felsbuchten, an denen es keine ebenen Flächen gibt, auf denen sich einer neben den anderen legt“, sagt Poquet. Die Polizeipräsenz werde man besonders am Sandstrand Fustera erhöhen.
Eine richtige Kontrolle gebe es frühestens ab diesem Wochenende, voraussichtlich ab 1. Juli, wenn die von der Landesregierung zugeteilten Strandwächter ihren Dienst antreten. 16 Personen seien es in Benissa. Bei Verstößen gegen CoronaVorgaben komme Ortspolizei oder Zivilschutz zum Einsatz. Was man darf und was nicht, werde auf InfoTafeln erklärt. Abgesehen von den Vorgaben des generellen „Plan de Contingencia“, den die Landesregierung mit Blick auf Corona-Sicherheit
für alle Rathäuser ausgearbeitet hat, kann jede Gemeinde die Vorgaben an die konkrete Situation anpassen. Das Rathaus von Benissa habe das Rauchen an seinen Stränden verboten, Chiringuitos angewiesen, ihre Toiletten regelmäßig zu desinfizieren sowie Pedal-Papierkörbe und berührungslose Seifenspender aufzustellen. „In Benissa haben wir auch eine Schwarze Flagge, die gehisst werden soll, wenn der Strand wegen Corona-Verdachtsfällen geräumt werden muss“, sagt Poquet.
Auch der Nachbarort TeuladaMoraira fühlt sich gut auf den Sommer vorbereitet. Strandstadtrat Carlos Martínez ist vor allem eines klar. „Es wird ein anderer Sommer.“Das erste Strandwochenende in Moraira hat er als „einigermaßen ruhig“erlebt. „Menschenansammlungen gab es nicht.“Der Ortspolitker hofft, dass Besucher sich an die Regeln halten. Kontrollieren werden das die Strandwächter ab 1. Juli.
„Anderer“Sommer in Moraira
Ein genaues Auge werden sie auf die Zu- und Ausgänge haben, für die die Gemeinde einen eigenen Mobilitätsplan erstellte – mit getrenntem Ein- und Ausgang bei engen Verhältnissen und zweispurigen Zugängen bei mehr Platz. Mit Beginn der Phase 2 habe es Markierungen gegeben, mit dem Eintritt in die neue Normalität wurden alle Vorgaben überarbeitet. „Der Strandplan
gilt für den ganzen Sommer, je nach Entwicklung kann er aber angepasst werden“, sagt er.
Der Kajakverleih hat in Moraira bereits geöffnet, Strandliegen und Sonnenschirme stehen ab 1. Juli bereit. Eine Parzellierung der Strände, wie etwa in Benidorm, gebe es in Moraira nicht. „Wir werden die Strände jeden Tag reinigen. Das wäre mit der Parzellierung kaum möglich.“Es scheint auch etwas Geschmackssache hinter der Entscheidung zu stecken. „Abgrenzungen erschweren den Genuss eines Strandbesuchs. Wir wollen ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit auf der einen Seite und dem Genuss, draußen an einem offenen Ort zu sein, auf der anderen.“