Sicherheit im Zeichen von Corona
3.000 Arbeitslose und Studenten nehmen in Andalusien ihre Arbeit als Strandwächter auf
Málaga – nic. Dienstagvormittag gegen 11 Uhr am Strand des Stadtteils La Malagueta in Málaga: Der 19-jährige Nestor Cruz Gambero schlendert die Promenade entlang, schaut zum Strand hinüber und läuft weiter. Noch hat er nicht viel zu tun an seinem ersten Arbeitstag, denn nur wenige Menschen sind um diese Zeit schon an den Strand gekommen. Nestor Cruz, der in den kommenden Monaten die Sekundarschule mit dem „Bachillerato“abschließen und danach Forstwirtschaft studieren will, ist einer der 3.000 neuen Strandwächter, die die andalusische Landesregierung bis zum Ende der Badesaison am 15. September unter Vertrag genommen hat, um zu überwachen, dass es zu keinen
Menschenansammlungen kommt und die wegen der CoronavirusPandemie empfohlenen Sicherheitsabstände eingehalten werden.
Gutes Gehalt hat gelockt
904 dieser neuen CoronavirusStrandwächter werden in diesem Sommer in der Provinz Málaga die Strände überwachen, während in Cádiz 688, Almería 662, Huelva 468 und Granada 282 im Einsatz sind. Mehr als 84.000 Arbeitslose und Studenten hatten sich für den Job beworben, für den die andalusische Landesregierung Mitte April eine Extra-Jobbörse eröffnet hatte, denn die neuen Strandwächter verdienen pro Monat ein für Spanien mehr als stattliches Gehalt von 1.900 Euro netto.
„Die Sicherheit muss an erster Stelle stehen, wenn wir das beste Reiseziel der Welt bleiben wollen“, hatte am Montag der andalusische Tourismusminister Juan Marín bei der Präsentation des „Plan de Playas Seguras“(Plan für sichere Strände) gesagt, in dessen Rahmen die Junta de Andalucía ganze 24 Millionen Euro für die Gehälter der neuen Strandwächter reserviert hat.
Nestor Cruz Gambero hat noch nie zuvor als Strandwächter gearbeitet und absolviert derzeit wie seine neuen Kollegen einen 20stündigen Online-Kurs, sieht sich aber den Herausforderung gewachsen. „Wir werden die Leute dazu ermahnen, einen Sicherheitsabstand von zwei Metern einzuhalten, und wenn sie uns nicht Folge leisten, werden wir die Ortspolizei zu Hilfe rufen“, sagt er. „Außerdem werden wir darauf achten, dass sich der Strand nicht zu sehr mit Menschen füllt. Die empfohlene maximale Verweildauer sind vier Stunden. Deshalb werden wir Personen und Gruppen, die wir schon einen längeren Zeitraum am Strand gesehen haben, dazu auffordern, zu gehen, damit sie anderen Leuten Platz machen.“
Für den Job als CoronavirusStrandwächter hat sich der 19-Jährige wegen des guten Gehalts beworben. „Man verdient gut und ich kann das Geld gebrauchen“, meint er. „Andererseits ist es auch befriedigend, bei einer guten Sache helfen zu können.“