Sekt und Selters
Kein Cava außerhalb Kataloniens – Wie die Region die Produktion kontrolliert
Madrid – sk. Sekt gibt Spaniens Regierung Katalonien, mit Selters speist sie Weinbauern im Rest Spaniens ab. Denn das Landwirtschaftsministerium sieht den Cava als katalanisches Schaumweingetränk und verhindert, dass Winzer außerhalb der Region mehr davon produzieren. Bisher wachsen Macabeo-Trauben auf einer Fläche von 35.400 Hektar, 29.000 davon befinden sich in Katalonien. Die Region bindet 90 Prozent der Cava-Produktion an sich – und das mit staatlicher Unterstützung.
Das trifft die Nachbarregion Valencia und dort insbesondere das Anbaugebiet Requena hart. Neun Millionen der insgesamt 231 Millionen abgefüllten Cava-Flaschen in diesem Jahr werden inzwischen diesem Anbaugebiet zugeordnet.
DAX 30
Nicht viel, doch die Macabeo gedeiht dort gut und das Wachstumspotential gilt als außerordentlich hoch. Auf 15 Prozent der Anbauflächen wachsen bereits Cava-Trauben.
Das Potential in der Provinz Valencia und in 43 weiteren Anbaugebieten außerhalb Kataloniens will die Regierung aber ausbremsen, indem sie gerade mal 1.000 Quadratmeter neue Cava-Anbaugebiete genehmigen will. „Wir werden Weihnachten wieder einen Sekt-Krieg haben“, warnte der Bauernverband Asaja.
Vergangenes Jahr versuchte bereits die PP-Regierung mit dieser Maßnahme, sich das Wohlwollen der katalanischen Sektindustrie zu sichern, die die Cava-Produktion kontrollieren will. Allerdings ruderten die Konservativen dann noch zurück. Die Frage ist nun, wie sich die in Minderheit regierenden Sozialisten verhalten werden.
Einen Schaumwein namens Cava darf aufgrund der Herkunfsbezeichnung nicht jeder Winzer keltern. Nur die Winzer in 159 Gemeinden können eine entsprechende Genehmigung vorweisen. Außerhalb Kataloniens wird der Cava in 18 Gemeinden der Rioja, in dreien der Provinz Álava, in zweien in Zaragoza und Navarra sowie in Badajoz und Valencia in je einer Gemeinde angebaut.
„Wir werden Weihnachten wieder einen Sekt-Krieg haben“
DOW JONES