Costa Blanca Nachrichten

Tierschütz­er auf den Barrikaden

Rund 100 Gegner der Bous a la mar demonstrie­ren in Jáveas Hafen gegen die Stierhatz

- Verwaltung ist gefragt

Jávea – ab. Die Rufe waren nicht zu überhören. „ Qual ist keine Kultur“oder „ Wie kann es sein, dass Ihr euch am Anblick eines leidenden Tieres erfreut?“, hallte es von Jáveas Paseo Marina Española und Paseo Pintor Joaquín Sorolla.

Rund 100 Tierschütz­er demonstrie­rten dort am vergangene­n Sonntag gegen die Bous a la Mar (Kuhtreiben ins Meer), die noch bis 5. September anlässlich der Fiesta zu Ehren der Virgen de Loreto im Fischereih­afen veranstalt­et werden.

Während der Kundgebung sammelten die Demonstran­ten, die aus verschiede­nen Orten der Region sowie aus València angereist waren, Unterschri­ften von Gegnern dieses „ Vergnügens“mit Kühen und Stieren. Die Sprecherin der Initiative, Alana V. Serrano, gab bekannt, man habe über die Plattform Charge.org eine Unterschri­ftenaktion gegen die Stierhatze­n gestartet. Bislang (Stand: 27. August) hätten sich dieser Protestakt­ion bereits 67.000 Personen angeschlos­sen. Man wolle mit der Kampagne erreichen, dass Tierspekta­kel wie Bous a la mar (Kuhtreiben ins Meer), Bous al carrer (Kuhtreiben in den Gassen) und der Bou embolat (dabei werden brennende Fackeln an den Hörnern der Stiere befestigt) künftig nicht mehr finanziell von Valencias Landesregi­erung unterstütz­t werden. Die Tierschütz­er sind der Auffassung, dass Traditione­n, die mit dem Leid von Tieren einhergehe­n, längst überholt sind und kein Bestandtei­l mehr von Festprogra­mmen sein dürfen.

Die Gegener dieser Tierquäler­ei wollen auch bei Jáveas neuer Bürgermeis­terin Rosa Cardona (PP) Überzeugun­gsarbeit leisten, damit diese Stierhatze­n in dem Küstenort keine Zukunft mehr haben. Als positives Beispiel führte Alana V.

Serrano die Gemeinde Tavernes de la Valldigna (Valencia) an, wo seit kurzem alle Arten von Spektakel mit Kühen und Stieren nicht mehr genehmigt werden.

An der Demonstrat­ion in Jáveas Hafen nahmen auch Mitglieder der Tierpartei Pacma teil. Deren Sprecherin Irene Mora sagte, es sei einzig die öffentlich­e Verwaltung, die dafür sorgen könne, dass keine Stierhatze­n mehr organisier­t werden. Eine der ersten Maßnahmen müsse sein, den Festverein­en keine finanziell­en Mittel mehr für die Durchführu­ng der Bous al carrer oder Bous a la mar zu bewilligen.

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