Im freien Fall
Immobilienmarkt im April: Transaktionen brechen um 38 Prozent ein
Einbruch am Immobilienmarkt: Transaktionen gehen im April um 38 Prozent zurück
Madrid – tl. Während es in Deutschland mit dem Grundbuch nur ein Register gibt, das alle Daten über eine Immobilie enthält, sind es in Spanien zwei: das Eigentumsregister und das Kataster. Seit 2004 nun meldet sich die Kammer der Eigentumsregistratoren vierteljährlich mit einer Statistik zu Wort, die Auskunft gibt über die Entwicklung des spanischen Immobilienmarkts.
Auch das Nationale Statistikinstitut (INE) greift auf diese Statistik zurück. Und die für April hat es in sich: Nie zuvor gab es einen vergleichbaren Einbruch. So wurden in den Eigentumsregistern im April 25.483 Eintragungen von Immobilienkäufen und -verkäufen vorgenommen. Das entspricht einem Rückgang von 38,3 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Von dem Debakel sind alle Autonomen Regionen betroffen. Obwohl der Absturz der Transaktionen auf dem Immobilienmarkt in einigen Regionen um das Dreifache schlimmer ausfällt als in anderen Regionen.
Da viele Eintragungen ins Eigentumsregister nicht unmittelbar nach dem notariellen Kaufabschluss vorgenommen werden, ist nach Ansicht der Kammer der Eigentumsregistratoren die Talsohle möglicherweise noch gar nicht erreicht. „ Viele Operationen sind ja noch vor Beginn der Krise abgeschlossen worden“, sagt der stellvertretende Dekan der Kammer, José Miguel Tabaré.
Im April am schlimmsten betroffen war der Immobilienmarkt auf den Kanarischen Inseln. Der Rückgang an Transaktionen betrug dort 61 Prozent. Die Balearen und die Comunidad Valenciana, deren Markt ebenfalls stark von Ausländern geprägt wird, kommen mit minus 27,7 beziehungsweise minus 32,7 Prozent vergleichsweise glimpflich davon.
In Andalusien betrug der Rückgang 39 Prozent. Murcia war mit minus 34,3 Prozent dabei. In Madrid gingen die Käufe und Verkäufe um 36,9 Prozent zurück, in Katalonien um 31,6 Prozent.
Talsohle der Corona-Krise möglicherweise noch nicht erreicht