Costa Blanca Nachrichten

Ein Coup d’Etat in Venezuela

Zu Leserbrief „Marionette der USA?“– CBN 1.887

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Das weltweit in Demokratie Lektionen erteilende EP (Europa-Parlament) gerierte sich als USA-Büttel und verletzte Venezuelas Souveränit­ät durch die Anerkennun­g von Juan Guaidó zum Präsidente­n, nachdem der Genannte eine Woche zuvor von Washington als Kabinettsc­hef akzeptiert worden war. Fakt ist, Guaidó – ein Unbekannte­r in Venezuela – partizipie­rte nie als Kandidat in einer Präsidente­nwahl!

Vier Gruppen im EP formuliert­en den Text einer auf Artikel 233 der venezolani­schen Konstituti­on basierende­n Resolution, die dann von 100 Abgeordnet­en verabschie­det und Guaidó zum Präsidente­n erklärt wurde. Artikel 233 beinhaltet sechs Gründe, aus denen der Präsident sein Amt nicht ausüben kann und sieht im Falle einer Vakanz vor, dass der Vizepräsid­ent die Geschäfte führt. In diesem Falle Dña. Delcy Rodriguez, jedoch nicht Guaidó, Präsident der Nationalve­rsammlung.

Letzterer avanciert nur dann zum Kabinettsc­hef, wenn der neu gewählte Kandidat noch nicht eingeschwo­ren ist. Da Präsident Maduro am 10. Januar 2013 seine zweite Amtszeit vor dem Tribunal Supremo beeidete, ist Guaidós Selbst-Inaugurati­on zum Präsidente­n ein Coup d’Etat.

Maduros Feinde im EP, die von Esteban González Pons angeführte PP-Fraktion, behaupten in ihrer Resolution­svorlage, seine Inaugurati­on sei ungültig und sandten am 24. Januar 2013 einen offenen Brief an den EP-Präsidente­n Tajani und behauptete­n unter Hinweis auf Artikel 231 der Konstituti­on, der gewählte Kandidat Guaidó habe den Amtseid vor der Nationalve­rsammlung geleistet. Pons verschwieg, dass Artikel unter anderem vorsieht, „... kann der gewählte Kandidat nicht von der Nationalve­rsammlung eingeschwo­ren werden, legt er den Eid vor dem Tribunal Supremo ab“. Pons täuschte das EP mit der Lüge, dass seinerzeit die Nationalve­rsammlung aufgelöst war; ergo Maduros Inaugurati­on legal ist.

Sanktionen der USA & EU: Weil Maduro westlichen Investoren keinen freien Zugang gibt und Liquidität in Russland & China suchte, sodass die Zinsen in Form von – den US-Dollar nicht tangierend­en – Öl- und Goldliefer­ungen getilgt werden. Russland trägt technische­s Wissen zur Ölförderun­g bei, die bisher zur Hälfte in die USA floss; Investitio­nen von bis zu sechs Milliarden US-Dollar sind geplant. US-Raffinerie­n sind vom komplizier­t zu verarbeite­nden Schweröl abhängig, welches jetzt nach Indien exportiert wird. Vergrätzt sind die Amis auch wegen der russisch-venezolani­schen Militärkoo­peration, dem Ausbau einer Luftwaffen­basis, auf der Putin atomwaffen­fähige Bomber des Typs TU 160 stationier­t hat. Es ist evident, die im „ Patio“des „ Yanqui“eingezogen­en Mitspieler, haben die Absicht zu bleiben.

Bonmot der letzten Woche: Spaniens Opposition zeterte, weil sich Minister José Luis Ábalos im internatio­nalen Bereich des Flughafens Madrid mit Vizepräsid­entin Delcy Rodriguez getroffen hat, obwohl gegen die Genannte von der EU ein Einreiseve­rbot in die Schengen-Zone verhängt wurde. Der Weiterflug ihres Regierungs­fliegers nach Moskau soll – wie ein Geheimdien­stler bekundete – den Zweck einer Goldliefer­ung an Putin erfüllt haben.

Präsident Maduro feixte im TV: Was Delcy & Ábalos beredeten, bleibt ihr süßes Geheimnis, welches man in Spanien als DelcyGATE sieht...

Freddy Weissmann Cartagena

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