Kunst-Trip durch die Wüste
Die Künstlerin Gerrit Oppelland-Hampel liebt Andalusien, die Wüste und ihre Malerei – Im Februar stellt sie in New York aus
„
Art washes away from the soul the dust of everyday life“, diesen Satz von Pablo Picasso hat Gerrit Oppelland-Hampel zu ihrem Lieblingsmotto erklärt. Kunst ist ihr Lebenselixier, und dass diese den Staub des Alltagslebens von der Seele wäscht, davon ist sie überzeugt. Die ehemalige Managementberaterin und Diplompsychologin widmet sich seit 20 Jahren der Malerei und ist bekannt für ihre farbenfrohen, abstrakt-expressionistischen Gemälde, die bereits in Ausstellungen in Deutschland, Spanien und den USA zu sehen waren.
Vor etwa sechs Jahren entdeckte Oppelland-Hampel, die in Celle geboren und aufgewachsen ist, Andalusien für sich. Heute pendelt sie mit ihrem Ehemann Peter Urban zwischen Bonn und Marbella, und wenn sie nicht gerade in Spanien oder Deutschland weilt, unternimmt sie Reisen, die sie nicht selten in exotische Länder und Gegenden wie Ladakh, Namibia, Grönland, Westchina, nach Bhutan oder zur Seidenstraße führen.
„ Farben sind mein Rauschmittel, Acryl mein Werkzeug. Ich arbeite gerne schnell und intuitiv und verlaufe mich oft in meinen Bildern. Doch plötzlich sehe ich etwas, dem ich nicht widerstehen kann. Dann geht es weiter“, erzählt sie lachend. In der Malerei suche sie nach Energie und Harmonie, Aufregung und Beruhigung, nach einer Atmosphäre, die einem Raum eine starke und meist heitere Note verleihe. Wobei sie Eindeutigkeit vermeidet, mehr geht es ihr um die Offenheit eines Bildes, die dem Betrachter die Freiheit gibt, das Werk immer wieder zu beschauen, neu zu entdecken und zu interpretieren. Anregungen für ihre Bilder findet die Künstlerin in den Eindrücken, die sie auf ihren Reisen gewinnt, aber auch die Energie einer Farbe kann zum Ausgangspunkt werden. Denn Farben sind, wie sie unumwunden zugibt, ihre Leidenschaft.
Faible für Licht und Weite
Gerrit Oppelland-Hampel mag Andalusien und erlebt bei ihren Aufenthalten an der Costa del Sol immer wieder, dass Landschaft, Lebensart und Klima ihr kreatives Schaffen beeinflussen. Sie schätzt den gelassenen Lebensstil, sie liebt die artenreiche Pflanzenwelt an der Küste, aber auch das Hinterland, das im Kontrast zur Küste nur karg bewachsen ist und weite Blicke zulässt. Licht und Weite ziehen Oppelland-Hampel enorm an. Sie sei zwar im Grunde keine Landschaftsmalerin sondern eher abstrakt ausgerichtet, aber sicher finde ihr Umfeld Eingang in ihre Gemälde. „ Eines Tages fragte ich mich: Warum male ich so viele blaue Bilder? Meine Frage konnte ich mir irgendwann selbst beantworten, denn so ein weiter blauer Himmel und so ein weites blaues Meer wie an der Costa der Sol, das prägt“, sagt sie. Die Farbwahl habe zwar auch immer etwas mit persönlichen Vorlieben und aktuellen Befindlichkeiten zu tun, aber ganz bestimmt spiele die Umgebung eine wichtige Rolle.
Gerrit Oppelland-Hampel liebt extreme Landschaften. Mit ihrem Ehemann Peter ist sie schon durch viele Wüsten gewandert und gereist. Diese puristischen Landschaften würden dem Menschen zeigen, wie machtvoll und unabhängig die Natur sei. In Weinoder Olivenanbaugebieten, wo die
Natur vom Menschen kultiviert wird, sei das anders. „ Mich reizt dieses Unkultivierte. Nichts vorgeben, nichts nützen, einfach sein“, philosophiert sie.
Kein Wunder, dass ihr eine Reise in die USA, wo sie im vergangenen Herbst einige Wochen im kalifornischen Palm Springs, den Wüsten in der Umgebung und dem Death Valley verbrachte, neue Inspirationen bescherte. „ Diese unglaubliche landschaftliche Vielfalt
– von Waldgebieten im Hochgebirge über üppige Palmenoasen mit rauschenden Bächen bis zur unendlich weiten, kaum bewachsenen, trockenen Ebene. Die überraschenden Formationen und Farben haben mich fasziniert“, begeistert sich die Malerin.
In dieser Zeit entstand ihr neues Projekt. Sie malte fleißig, verzichtete dabei aber auf Wasser und Acrylfarben und benutzte stattdessen