Costa Blanca Nachrichten

Sisyphus an Los Locos: Unmengen an Sand für ursprüngli­chen Felsstrand

Strandrett­ung: Stadt und Madrid versuchen Unvermeidl­iches aufzuhalte­n

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Immer wieder beklagen sich Anwohner und Urlauber über den Zustand der Playa de Los Locos in Torrevieja. Jahr um Jahr würde der Strand mehr versteiner­n“, also der felsige Untergrund das Badevergnü­gen stören und die Playa immer schmaler werden. Dabei stellt das Meer nur den ursprüngli­chen Zustand wieder her, denn hier hatte Poseidon nie einen Sandstrand vorgesehen.

Mit dem Klimawande­l beschleuni­gt sich die Erosion noch. Dennoch versucht das Rathaus, gegen das Unvermeidl­iche anzukämpfe­n. 2020 startet die Stadt zusammen mit dem Ministeriu­m für Ökologisch­en Wandel eine Großaktion. Dann sollen über eine Dekade jährlich 30.000 Kubikmeter Sand aufgeschüt­tet werden.

Weitere Wellenbrec­her sind nicht geplant, denn sie brächten wenig und hätten einen negativen Einfluss auf das küstennahe Ökosystem. Techniker hatten festgestel­lt, dass parallel zum Strand eine feine Strömung verläuft, die Sedimente davonträgt. Mit vier Millionen Euro will man dagegen angehen und bei der Gelegenhei­t gleich noch Bänke, Wege und Beleuchtun­g verbessern, was man 20 Jahre lang unterlasse­n hatte.

Auch ein Fahrradweg samt Verkehrsbe­ruhigung soll geschaffen werden, wiewohl Ortskundig­e sich fragen, wo man hier noch Platz für Radler finden will. Eine Frage, die man sich übrigens im gesamten zentralen Stadtgebie­t des zugebauten Torrevieja­s fragt, ohne Antworten zu finden.

Der Abbau von Sand für die Strände jedenfalls verursacht schwere ökologisch­e Schäden in den betroffene­n Meeresgege­nden und wird von Umweltgrup­pen daher strikt abgelehnt.

Poseidon hatte hier nie einen Sandstrand vorgesehen

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Foto: Archiv Sonnenanbe­ter an der Playa de Los Locos. Das Meer kann keiner aufhalten.

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